Am 22. Februar 1977 gab Ministerpräsident Ernst Albrecht bekannt, dass in Gorleben ein Endlager für atomaren Müll errichtet werden soll. Zu diesem Jubiläum veranstaltet die Bürgerinitiative Umweltschutz eine ganze Aktionswoche.
40 Jahre Protest und Widerstand – das ist schon längst ein
Mehrgenerationenprojekt. Auch wenn der ursprüngliche Plan, in Gorleben ein Nukleares Entsorgungszentrum zu errichten, längst begraben wurde, ist die Zukunft Gorlebens als Endlagerstandort nicht vom Tisch.
Deshalb werden in Erinnerung an die folgenschwere Entscheidung nicht nur die Trecker rollen. Auf
einer Kundgebung werden Menschen verschiedener Generationen am 18. Februar einen
Blick darauf werfen, wie diese hoch umstrittene Entscheidung ihr Leben
und die Region verändert hat, kündigt die Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg (BI) an.
Los geht es gemeinsam mit der Bäuerlichen Notgemeinschaft um 11.30 Uhr an zwei Sammelpunkten: den Verkehrskreiseln in
Streetz/Dannenberg und dem Ortseingang Lüchow. Die Treckerkonvois
starten um 12 Uhr und treffen gegen 13 Uhr an den Atomanlagen in
Gorleben ein, dort findet die Kundgebung statt.
„Wir haben Geschichte geschrieben, Atomausstiegsgeschichte, aber die
Gorleben-Geschichte ist längst nicht zu Ende“, unterstreicht BI-Sprecher
Wolfgang Ehmke. Deshalb wird es in der Woche vom 18. bis 27. Februar in
Kooperation mit dem Gorleben Archiv e.V. eine kompakte
Veranstaltungsreihe geben:
SAMSTAG, 18. Februar: Trecker-Konvoi nach Gorleben, anschließend Kundgebung
MITTWOCH, 22. FEBRUAR
16.00 - 18.00 Uhr. Künstlerische Werkstätten Trebel. Plakatausstellung des Gorleben-Archivs
19.00 Uhr: Dünsche. Gasthaus Sültemeier. Podiumsdiskussion: "Gorleben: Vier Jahrzehnte vergeudete Zeit - Wo ist der Atommüll in 40 Jahren?"
DONNERSTAG, 23. FEBRUAR
20.15 Uhr. Kino Lüchow. Filmabend “Die Herren machen das selber, daß ihnen der arme Mann feynd wird” (BRD 1979) – Hutkasse!
SAMSTAG, 25. FEBRUAR
15.00 Uhr – 17.30 Uhr. Künstlerische Werkstätten Trebel. Plakatausstellung des Gorleben-Archivs
18.00 Uhr. Kulturverein Platenlaase. Infoabend „Archäologische Ausgrabungen an der Freien Republik Wendland“. Attila Dészi stellt das Forschungsprojekt der UNI Hamburg vor.
22.00 Uhr. Kulturverein Platenlaase. TanzNachtTotal-Spezial „Ein Bier auf 1004!“ mit DJs der Bäuerlichen Notgemeinschaft.
SONNTAG, 26. FEBRUAR
11.00 Uhr. Hauptstraße 54, Trebel. Eselwanderung über den Salzstock von Trebel zum Sonntagsspaziergang am Erkundungsbergwerk.
13.00 Uhr. Gorleben. Sonntagsspaziergang um das Bergwerk
14.00 – 16.30 Uhr: Künstlerische Werkstätten Trebel. Plakat-Austellung des Gorleben Archivs.
14.00 Uhr. Gorlebener Kreuze. Gorlebener Gebet
17.00 Uhr: Künstlerhof Schreyahn. Lesung “Pegasus in Gorleben – 40 Jahre Widerstand” im Künstlerhof Schreyahn. Vortragende: Andreas Maier, Ingrid Birkholz, Wolfgang Kaven. Texte von Andreas Maier, HC Buch, Nicolas Born, Wolf Biermann, Marie Luise Kaschnitz, Waltraud Kremser, Dorothee Sölle u.a.
Detailliertere Informationen zum Programm gibts auf den Internetseiten der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Foto / wfko.de: Ministerpräsident Ernst Albrecht bei einem Treffen mit Lüchow-Dannenberger Kommunalpolitikern in Trebel.