Nach einer Pannenserie steht das Atomkraftwerk Krümmel seit 2007 still. Nun hat der Betreiber Vattenfall Antrag auf Stilllegung beim Umweltministerium in Kiel gestellt. Bis zum Beginn der Rückbauarbeiten könnten allerdings 15 bis 20 Jahre vergehen.
Eigentlich hatte der Bundestag bereits im Mai 2011 beschlossen, dass das marode Atomkraftwerk Krümmel nicht mehr ans Netz gehen soll. AKW-Betreiber Vattenfall ließ sich aber bis jetzt Zeit, einen Stilllegungsantrag beim Schleswig-Holsteinischen Umweltministerium zu stellen.
Bis zum Beginn der Rückbauarbeiten könnte es allerdings noch 15 bis 20 Jahre dauern. Denn auch für einen Rückbau ist ein aufwändiges Genehmigungsverfahren notwendig, welches sich jahrelang hinziehen kann.
Für Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt ist der Stilllegungsantrag alleine nicht glaubwürdig: „Auch ein abgeschaltetes AKW birgt große Gefahren. Vattenfall hat sich
mehr als vier Jahre geweigert, den Stilllegungs-Antrag zu stellen und so zu einer massiven Verzögerung beigetragen. Jetzt ist der Antrag zwar endlich auf dem Tisch. Doch da der Konzern an den Betriebsgenehmigungen weiter festhält, bleiben Zweifel an der Ernsthaftigkeit.
Deshalb fordern wir von Vattenfall jetzt auch den nächsten Schritt: Die Rücknahme der Klagen gegen den Atomausstieg. Wer von Stilllegung spricht, aber gleichzeitig weiter vor Gerichten und Schiedsgerichten gegen die Abschaltung des AKW klagt, macht sich unglaubwürdig.“