Für den Präsidenten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, ist der aktuelle Aflatoxin-Skandal "nicht einmal ein Krisenfall, sondern ein Routinefall." Die bisher festgestellten Werte
seien weit weg von einer lebertoxischen Wirkung für den Menschen. Diese Bewertung ist den grünen Agrarexperten Friedrich Ostendorff völlig unverantwortlich.
Gegenüber der WZ-online hatte Hensel in einem Interview erklärt, dass die aktuelle Aflatoxin Belastung kein Skandal, ja nicht einmal ein Krisenfall sei - es handle sich um Routine, so Hensel. Angesichts von Hunderttausenden Futtermittel, die alltäglich an Millionen Tiere verfüttert würden, relativiere sich das Problem, so Hensel in dem Interview.
"Es
ist befremdlich, wenn der Präsident einer Bundesbehörde es normal
findet, wenn durch die Schlamperei von Futtermittelkonzernen 10.000
Tonnen hochgradig krebserregender Futtermittel in Umlauf kommen und erst
gestoppt wurden, nachdem die Toxin-Belastung bereits in der Milch
nachweisbar war," so Ostendorff in einer aktuellen Mitteilung. "Wir erwarten von einem Bundesinstitut für Risikobewertung, dass sie sich
nicht um die Verharmlosung, sondern um die Vermeidung derartiger
Risiken kümmert. Dazu gehört die konsequente Bewertung der hohen
Risiken, die mit dem weltweiten Futtermittelgeschäft verbunden sind."
Der grüne Agrarexperte im Bundestag fordert Bundesminiserin Ilse Aigner auf, die Verharmlosungen durch das BfR zu
unterbinden und die Bevölkerung zu informieren, anstatt
Lebensmittelskandale zum Normalfall zu erklären.