560 Unterschriften sammelten BürgerInnen aus Schnackenburg und Umgebung für intensivere Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner. Am Samstag übergeben rund 50 Betroffene die Liste an Gartower Samtgemeindebürgermeister Christian Järnecke.
Das Thema "Eichenprozessionsspinner" schien erledigt zu sein. Doch in Schnackenburg und Umgebung leiden offenbar noch immer viele EinwohnerInnen (und Gäste) unter den kleinen Raupen, deren Härchen Hautreaktionen und Atemwegsbeschwerden auslösen können.
Trotz Sprühmaßnahmen und dem Angebot an alle HauseigentümerInnen, sich für 25,00 Euro an den Bekämpfungsmaßnahmen zu beteiligen, beschwerten sich rund 50 BürgerInnen über unzureichende, unsystematische und somit Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner.
In weißen Schutzanzügen und mit einer selbst gebastelten Raupe zogen sie am Samstag Nachmittag zum Gartower Rathaus, um dort 560 Unterschriften an Samtgemeindebürgermeister Christian Järnecke zu übergeben. Angela Rochow, Mitinitiatorin der Aktion, erläutert das Anliegen: "Nicht nur Einheimische, sondern auch Gäste erkranken wegen der Eichenprozessionsspinner. Jetzt ist Schluss mit halbherzigen Maßnahmen. Naturschutz sollte auch Menschenschutz sein." Ungeachtet der schon in der Vergangenheit formulierten Naturschutz-Bedenken fordertr die Initiative deshalb "Maximalen Einsatz hochwirksamer Mittel" sowie die "Nutzung aller technischen Möglichkeiten inklusive unbeschränkter Haubschrauber- und Drohnenflüge."
Denn die bisher von der Straßen aus durchgeführten Besprühungsaktionen erreichten nach Ansicht der Betroffenen nicht die Nester der Raupen, da diese viel höher in den Bäumen sitzen. Deswegen wollen sie, dass die Bäume auch von oben besprüht werden. Andere Grundstücke - wie das des Ehepaars Zenziper - liegen so ungünstig, dass die Sprühfahrzeuge nicht dicht genug heranfahren können. Auch hier würde nur eine Besprühung von oben helfen.
Aber - wie schon 2013 heiß diskutiert - gibt es Schwierigkeiten bei der Genehmigung von Bekämpfungsmaßnahmen aus der Luft. Doch die Schnackenburger Initiative will noch einmal einen Anlauf wagen und die Möglichkeiten prüfen.
Samtgemeindebürgermeister Järnecke hörten sich die Beschwerden der BürgerInnen an und zeigte sich bereit, mit einer Arbeitsgruppe bis zum nächsten Frühjahr praktikable Lösungen zu entwickeln. "Wir sind gerne bereit, alles zu tun was finanzbar ist und sich im gesetzlichen Rahmen bewegt," so Järnecke.
Foto / Angelika Blank: Rund 50 BürgerInnen übergaben am Samstag 560 Unterschriften an Samtgemeindebürgermeister Christian Järnecke (re.), mit denen sie effektive Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner fordern.