Das Abfalllager in Gorleben ist meist nicht im Mittelpunkt von Diskussion über die Lagerung von Atommüll. Hier wird seit 1984 schwach und mittelaktiver Atommüll zwischengelagert. Im Landtag sollte diese Woche Umweltminister Stefan Wenzel über Menge und Herkunft des Mülls Auskunft geben, der in Schacht Konrad endgelagert werden soll.
Die Genehmigung für dieses Lager wurde erstmals im Jahr 1983 vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg nach erteilt. Die Lagerhalle ist 4 500 m² groß und etwa 5 m hoch. Sie besitzt eine Kapazität von 15 000 m³.
Ausgerechnet der ehemalige Umweltminister Stefan Birkner (FDP) sowie sein Parteikollege Dr. Gero Hocker wollten von Wenzel im Rahmen einer mündlichen Anfrage Auskunft über Einlagerungsmengen und -art in den Jahren 2013 und 2014 erhalten. Außerdem wollten sie wissen, wer wann über die Einlagerungsvorgänge informiert wurde.
Am Freitag antwortete Wenzel vor dem Landtag auf die Fragen.
Seit dem Übergang der Zuständigkeit für Aufsichts- und Genehmigungsverfahren auf das Umweltministerium im Februar 2014 werden Informationen über Ein- und Auslagerungsvorgänge im Internet bereitgestellt: http://www.umwelt.niedersachsen.de/atomaufsicht/aktuelles/transport-ALG-126414.html
Des weiteren listete Wenzel detailliert die Einlagerungen im Abfalllager in den Jahren 2013 und 2014 auf . Demnach sind zur Zeit insgesamt 18 830 kg mittel- und schwachradioaktiver Müll aus den Atomkraftwerden Grohnde, Unterweser und von URENCO in Gorleben eingelagert. Dieser Abfall ist für die Endlagerung in Schacht Konrad vorgesehen, dessen Inbetriebnahme inzwischen auf das Jahr 2022 verschoben wurde. Die vollständige Liste der Einlagerungen steht hier! zum Download bereit.
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke interessiert unterdessen weniger die eingelagerte Menge des Abfalls ("wir wissen, dass das sorgfältig dokumentiert wird"), als die Frage, wie es um die Sicherheit der Lagerbehälter bestellt ist. "Das Lager ist inzwischen so voll, dass nicht jeder Behälter ohne weiteres kontrolliert werden kann. Eine reine Sichtkontrolle der vorderen Reihen reicht uns da nicht aus," so Ehmke. Die BI fordert, dass alle Behälter regelmäßig kontrolliert werden.