Thema: endlagersuche

Atommüll-Konferenz: keine Teilnahme an Endlager-Kommission

Nach Auffassung der TeilnehmerInnen der Atommüllkonferenz, die am Samstag in Kassel stattfand, sollten die für Umweltverbände vorgesehenen Plätze in der Endlager-Kommission nicht
besetzt werden.

  Die Konferenz hielt es für ausgeschlossen, dass "die Bundesrepublik Deutschland über diesen Weg der Klärung des langfristigen Umgangs mit dem Atommüll näher kommt.   Wie die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, ebenfalls Teilnehmerin, mitteilte, lag der Konferenz eine 272seitige Bestandsaufnahme vor, wo und wie derzeit Atommüll an Stand­orte in ganz Deutschlands lagert.

Der Bericht soll demnach Mitte September veröffentlicht werden und dann Grundlage einer weiteren offensiven Auseinandersetzung über den zukünftigen Umgang mit Atommüll sein. Ein weite­res Thema der Konferenz waren Rechtsstellung und Verfahrensanforderungen Betroffener in den Stillle­gungsverfahren von Atomkraftwerken.

Zu den zweimal jährlich stattfindenden Atommüll-Konferenzen kommen Bürgerinitiativen von
Atommüllstand­orten, unabhängige WissenschaftlerInnen und in diesem Bereich arbeitende Organisationen zusammen.

Hier die Erklärung der Atommüll-Konferenz im Wortlaut:

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 3. Atommüllkonferenz in Kassel am 31.08.13 erklären:

Das Standortauswahlgesetz, wie auch die in dem Gesetz fixierte Besetzung der „Kom­mission Lagerung hochradioaktiver Abfallstoffe“ und ihre mangelnde Kompetenz im wei­te­ren Prozess schließen es aus, dass die Bundesrepublik Deutschland über diesen Weg der Klärung des
langfristigen Umgangs mit dem Atommüll näher kommt. Sie dient im Gegenteil dazu, den Standort Gorleben nachträglich zu legitimieren.

Des­halb besteht unter den Teil­neh­merinnen und Teilnehmern Konsens, dass die beiden für die Umweltbe­we­gung vorgesehenen Plätze in der Kommission nicht besetzt werden sollen.

Eine Mehrheit der Teilnehmenden spricht sich dafür aus, auch dann keinen Sitz in der Kommission zu besetzen, wenn es zu einer Nominierung aus anderen Teilen der Umweltbewegung kommt.

Mit der umfangreichen „Bestandsaufnahme Atommüll“ zeigt die Konferenz das ganze Desaster im Umgang mit dem schwach-, mittel- und hoch-radioaktiven Atommüll. Ein wirklich offener, gesellschaftlicher Entscheidungsprozess muss alle Arten von Atommüll und alle Beteiligten
und Betroffenen einbeziehen.
www.atommuellkonferenz.de

Foto / Karin Behr ... publixviewing.de: Ende November 2011 erreichte der bisher letzte Transport mit hoch radioaktivem Müll das Zwischenlager in Gorleben, wo inzwischen 113 Behälter mit abgebrannten Brennstäben und Glaskokillen auf eine Endlagerung warten.




2013-09-01 ; von pm (autor), asb (autor),
in Kassel, Deutschland

endlagersuche   endlager_gorleben   weil   wenzel  

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