Auf Helgoland kam der Clenzer Museumsleiter Ulrich Schröder auf die Idee, auch ein Buch über die Geschichte des Wendlandes zu schreiben. Herausgekommen ist ein liebevoll gestalteter Gedichtband mit vielen Versen und Bildern.
Wie kam die Eisenbahn in Wendland? Wie ging es einst im Jagdgebiet der Göhrde zu? Und warum gibt es im Wendland eine Gebirgsstraße? Antworten auf diese Fragen und viele weitere zur Geschichte des Wendlands gibt es in dem Gedichtband von Ulrich Schröder, Museumsleiter in Clenze, den er bereits im vergangenen Jahr veröffentlichte. Liebevoll hat er in dem kleinen, 63 Seiten umfassenden Büchlein, nach langer Recherche viele Details der wendländischen Geschichte in Versform zusammengefasst.
Im Gedicht "über die Moral der Wendländer im siebzehnten Jahrhundert" erfährt der geneigte Leser zum Beispiel, warum die kirchliche Trauung vor den Feierlichkeiten abgehalten wird: "Da gab es viel, was die besagten Pastoren oftmals tief beklagten. Zum Beispiel käm beim Hochzeitsfeste zur Kirche nur ein Teil der Gäste. Der andre Teil sei schon besoffen, und Besserung sei nicht zu hoffen."
Aber auch zum historischen Brand in Satemin oder zum Wirken von Herzog August in Hitzacker finden sich interessante Details im Buch. Und auch politische Themen sparte Schröder nicht aus. Der Grund, warum auch in Lüchow Stolpersteine zum Gedenken an verschleppte oder ermordete jüdische Mitbürger eingelassen wurden, wie ebenso beschrieben wie die Gründe für den Gorleben-Widerstandes.
Der Name des Waldemarturms, die Bedeutung der Wendenknüppel oder die Tradition der Jahrmärkte im Wendland - das kleine Büchlein mit seinen 63 Seiten lässt kaum ein "wendländisches" Thema aus. Und das macht Schröder gleich zu Anfang klar: das Wendland bezeichnet die ganze Region - auch wenn manche es anders sehen, wie Schröder beschreibt: "...dass irgendwo bei Satemin, so zwischen Schwiepke und Kremlin ein kleines Stückchen Länderei das eigentliche Wendland sei." Und weiter geht es im Gedicht: "Das ist nun freilich lächerlich! Als ganzes Wendland sehe ich das Land an Jeetzel, Dumme, Elbe. Das Wendland ist für mich dasselbe wie unser Lüchow-Dannenberg, so ist's gemeint in diesem Werk."
Ausgestattet ist jedes Gedicht mit einer - ebenfalls von Ulrich Schröder gestalteten - Zeichnung, die sich irgendwo zwischen Karikatur und naiver Malerei bewegt.
Das Resümee: Das kleine Büchlein liefert viele locker
aufbereitete Informationen über die Geschichte des Wendlands und ist
perfekt geeignet, um es an Freunde oder Wendland-Liebhaber zu
verschenken. Aber auch Einheimische werden darin Einiges finden, was
auch sie bisher nicht wussten.
Mit der ISBN-Nr. 978-3-86263-124-7 kann das Büchlein im Buchhandel bestellt werden. Hier! kann es online bestellt werden.
Foto: Der Gedichtband "Aus der Historie des schönen Wendlands" eignet sich hervorragend als Geschenk für Wendland-Liebhaber - aber auch als Nachschlageband, um das Wendland-Wissen aufzufrischen.