Ausstellung: Jule Harder mit „Künstlerporträts“ in der Kunstkammer

Das Leitthema von Jule Harder ist die Darstellung des Menschen. Analytisch erfaßt ihr Auge eine Person in Haltung, Gestus und Körpersprache. Sie demaskiert den Porträtierten und legt dadurch das Verborgene seines Wesens frei – was für den Betrachter berührend und für den Betroffenen oft erschreckend wirkt.

Jule Harders Porträts machen Eigenschaften sichtbar, deren sich die Dargestellten häufig selbst nicht bewußt sind. Es gelingen ihr Charakterisierungen von Personen und Situationen, die in der Nähe des karikaturhaft Grotesken angesiedelt sind.

Die Hamburger Künstlerin verfügt über ein erstaunliches optisches Gedächtnis. Sie schaut, durchschaut, speichert. Ihre Porträts, Szenen und Räume sind fast ausschließlich aus der Erinnerung gemalt, ohne Skizzen ohne Sitzungen. Dennoch sind es keine Darstellungen der Phantasie, sondern Wiedergaben realer, bildhafter Eindrücke, optischer Einprägungen. Das Malen aus der Erinnerung zwingt zur Darstellung des Wesentlichen, unwichtige Details entfallen. In ihren Porträts schält Jule Harder den innersten Kern einer Persönlichkeit heraus.

„Die Faszination des menschlichen Antlitzes, der Ausdruck der Hände sind sprechende Akzente in Jule Harders Bemühen, zu Gestaltungen zu kommen. Aus dem Gedächtnis und der Rückerinnerung zugleich entstehen diese Bildnisse. Die Dargestellten werden zu Typen, die in der Isolierung vor der Kargheit des Hintergrundes ganz in ihrer Wesenhaftigkeit dastehen. Aus dem einfachen Dasein heraus tragen sie oft den Ausdruck der inneren Einsamkeit. Keine Verschönerung etwa im Hinblick auf ein ‘Sofabild’.“ (Walter Bamberger)

Die Ausstellung „Künstlerporträts“ ist vom 7. bis 29. Mai in der Kunstkammer in Gartow zu sehen. Vernissage ist am 6. Mai um 20 Uhr mit einführenden Worten von der Hamburger Schauspielerin Otgard Ermol.




2011-05-04 ; von ZERO (autor),

 

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