Abdeckfolien in gotischem Faltenwurf am Feldrand oder Halden verrottender Flutsäcke, die sich langsam in die Landschaft auflösen ... Ab dem 14. August stellt der Grafiker und Fotograf Hans Schlimbach Fotos von Relikten der Industriegesellschaft in der Gartower Kunstkammer aus.
Gibt es eleganten Müll? Asbestsäcke im Gegenlicht? Bunker-Anlagen im Naturschutzgebiet?
Gibt es. – Aber sind das Motive für eine Ausstellung? Für’s Wohnzimmer? Eine Dokumentation?
Hans Schlimbach versteht seine Fotografie als Topografie, als eine Form von sozialer Landschaftsfotografie.
Der Begriff der »schönen Landschaft« wird visuell erweitert um das, was sich an Relikten aus der industriellen Landwirtschaft, der Bebauung, der Landnahme angereichert hat oder auch dort nur »zwischengelagert« ist. Fotografiert, dokumentiert und »erhöht« durch einen deutlich malerischen Ansatz. Dabei steht der Gestaltungswille im Gegensatz zur Wertlosigkeit der Motive.
Ab 14. August stellt Hans Schlimbach seine Fotos in der Gartower Kunstkammer des Westwendischen Kunstvereins aus. Die Vernissage findet am 14. August 2015 um 20 Uhr statt.
Foto / Hans Schlimbach: Auch verrottende Sandsäcke (hier bei Bömenzien), die bei der Flut im Jahre 2013 im Einsatz waren, können durchaus ästhetischen Reiz haben.