Die Schweizer Künstlerin Sarah Hildebrand fotografiert in ihrer Serie „Verlassene Orte“ Raume, die vorübergehend oder auch für immer verlassen wurden, und versucht, der Präsenz von Menschen nachzuspüren, die abwesend sind.
Dabei gelingt es ihr, eine Atmosphäre zu transportieren, die so verdichtet ist, daß man fast die Bodendielen knarren hört oder die Stimmen der abwesenden Bewohnerinnen und Bewohner. Es sind die abgewetzten Sitzpolster der Stühle, Schlafstätten, die noch den Abdruck der Körper zeigen, die Bilder, mit Erinnerungen oder Träumen aufgeladen, die verraten, wer einmal in diesen Raumen gelebt hat.
Was bleibt, ist ein leises Unbehagen und die Frage, wohin sie sind, die Bewohnerinnen und Bewohner der verlassenen Orte, und ob sie wiederkommen werden. Wenn nicht, was hat sie veranlaßt, ihre Wohnungen zurückzulassen? Welche Geschichten verbergen die Räume und was geben sie preis?
Sarah Hildebrand hat in Genf und Hamburg an der Kunsthochschule Bildende Künste studiert. Ihre Schwerpunkte waren Schrift, Zeichnung, Druck, Fotografie und Typografie. Seit 2001 hat sie an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teilgenommen. Sich selbst versteht sie als Forscherin und Sammlerin und definiert ihre künstlerische Arbeit nicht durch ein Medium, sondern durch ihre Einstellung und ihre Sicht auf die Welt. Die Ausstellung im Dannenberger „Sprechzimmer“ beginnt am 26. Juli und endet am 17. September um 19 Uhr mit einer Lesung eigener Texte der Künstlerin.