Insgesamt sollen sie 49 Fahrkartenautomaten zwischen Schleswig und Lüneburg gesprengt haben - unter anderem im Januar auch denjenigen im Dannenberger Bahnhof. Nun nahm die Polizei neun Mitglieder der Räuberbande fest.
160 Polizisten von Bundes- und Landespolizei waren am Mittwoch im Großraum Hamburg unterwegs, um insgesamt neun Wohnungen zu durchsuchen und mehrere Haftbefehle zu vollstrecken.
Dem Einsatz waren monatelange Ermittlungen einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Hamburg und der Zentralen Kriminalinspektion (ZKI) Lüneburg vorausgegangen.
Gegen acht - zwischen 17 und 29 Jahre alte - deutsche und einen russischen Staatsangehörigen aus dem Raum Hamburg besteht der Verdacht, dass sie in den vergangenen Monaten 49 Fahrausweisautomaten gesprengt haben. Dafür sollen sie sogenannte "Polenböller" benutzt haben.
Die Bahnhöfe lagen weit auseinander. So wurden u.a. Fahrausweisautomaten in den Schleswig-Holsteinischen Kreisen Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg und Storman, in der Stadt Lübeck, in den Niedersächsischen Landkreisen Cuxhaven, Dannenberg, Harburg,
Heidekreis, Lüneburg und Stade, vielfach aber auch im Großraum Hamburg angegangen.
Die Summe von Beute und Sachschäden wird derzeit insgesamt auf ca. 1,4 Mio. Euro beziffert. Der größte Teil davon bezieht sich dabei allerdings auf den Schaden, der durch die Zerstörung der Fahrkartenautomaten entstanden ist.
Neben der Sicherstellung umfangreichen Beweismaterials hatten die heutigen Maßnahmen auch das Ziel, die Bandenstruktur zu zerschlagen und somit weitere Straftaten zu unterbinden, teilt die Polizei mit.