Aus der "Landmaschinenausstellung" heraus, zu der sich Atomkraftgegner und -gegnerinnen am Donnerstagabend in Metzingen getroffen hatten, entwickelte sich eine Straßenblockade. Zahlenmäßig starke Polizeikräfte rückten an und drängten die DemonstrantInnen von der B 216.
Anfangs hatte das Ganze noch die Atmosphäre eines Betriebsausflugs von Landwirten und deren Freunden. Gegen 19 Uhr traf ein Traktor nach dem anderen auf dem Parkplatz am Imbiss nahe der Bundesstraße ein. Man genoss Erfrischungen oder etwas Wärmendes, klönte, hörte Live-Musik einer Formation, die in der Nähe zu den Instrumenten gegriffen hatte. Ab und an klang aus Lautsprechern das Geräusch von Kettensägen, ansonsten war es relativ ruhig bei der "Ausstellung".
Bronx-Tonne mitten auf der Straße
Doch das sollte sich gegen 20.15 Uhr ändern: Immer wieder Trecker fuhren über die Bundesstraße, auf der irgend jemand mittlerweise eine "Bronx-Tonne" aufgestellt und deren Inhalt angezündet hatte. Etwa 150 Menschen verteilten sich auf der Straße - der Verkehr, darunter mehrere Lkw, stand still.
Massiver Polizei-Einsatz
Nur wenige Minuten vergingen, bis dass eine Vielzahl von Polizeifahrzeugen und -beamten anrückten. Drei Mal kam aus Polizeilautsprechern die Aufforderung, die Straße möge freigegeben werden, sonst müsse die Polizei "unmittelbaren Zwang" anwenden. Und so geschah es: Die Beamten bildeten Ketten, drängten die Demonstranten von der Fahrbahn.
Protestrufe schallten durch den Abend, erneute Versuche, die Straße zu blockieren gab es - doch gegen den massiven Polizeieinsatz hatten die Protestierenden keine Chance. Gegen 22 Uhr war die B 216 wieder in beide Richtungen befahrbar. Ob es Verletzte gegeben hat, war am Donnerstagabend nicht mehr zu erfahren.
Foto: Hagen Jung