Kreislandwirt Adolf Tebel beschwerte sich kürzlich, dass das Blühstreifen-Programm der Landesregierung zusammengestrichen worden sei. Wie die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt im Wendland herausfand, verhält es sich jedoch anders.
Blühstreifen werden von Naturschützern und auch dem Landwirtschaftsministerium als wichtige Maßnahme zur Erhaltung der Artenvielfalt geschätzt. Und auch die Agrarreform der EU schreibt einen größeren "Grün"-Anteil bei der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen vor.
Seltsam also, dass ausgerechnet ein grüner Landwirtschaftsminister die Blühstreifenförderung angeblich kappen will. Wie die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (ANU) herausfand, ist dem auch nicht so. "Unsere Rückfrage bei der zuständige Stelle für das Blühstreifenprogramm beim Landwirtschaftministerium in Hannover ergab, dass es keine Kürzung der Finanzmittel für das Blühstreifenprogramm gibt," so ein Sprecher der ANU Wendland. Allerdings wurde von der Landesregierung eine Begrenzung der Blühstreifen-Förderung auf 10 Hektar beschlossen.
Nicht nur für die ANU war klar, dass die Regierung über kurz oder lang auf den Missbrauch der Förderung reagieren musste. "Hier stellt sich auch die Frage nach Richtigkeit der Privilegierung für landwirtschaftliche Betriebe," kommentiert die ANU den Vorgang. "Der Sinn dieses Programmes ist die Biotopvernetzung, die Förderung der Insekten insbesondere der Bienen in einer nahrungsarmen Zeit mit geeigneten Saatmischungen. Es sollen die kleinbäuerliche Betriebe unterstützt werden."
Solche Streifen dienen auch dazu den Wildschaden zu begrenzen. Dem Artenschwund soll entgegen gesteuert werden, indem man Artenvielfalt im Tierreich fördert. "Es macht keinen Sinn riesige Flächen mit Blühmischung einzusäen. Für den Naturschutz wäre der richtige Weg durchgängig Blühstreifen in der Landschaft anzulegen," so die ANU.
Foto / sarandab : So bunt wie dieser im Kosovo sehen hierzulande nur wenige Feldränder aus.