Die Unruhe steigt in Sachen Breitabandausbau. Berichte kursieren, dass eigentlich vorgesehene Orte nicht angeschlossen werden, die Kosten explodieren. Doch erst Ende Oktober wird endgültig klar, was wie tatsächlich umgesetzt werden soll.
Kürzlich hatte Landrat Jürgen Schulz auf dem Kreistag für massive Unruhe gesorgt: die Kosten seien nach der technischen Planung auf 68 Millionen Euro geklettert, so Schulz vor dem Gremium. Also rund doppelt soviel wie ursprünglich geplant war.
Doch Schulz ist sich sicher, dass "die Kuh vom Eis" geholt werden kann. Derzeit werde im Kreishaus mit Hochdruck daran gearbeitet, die Planungen so umzustellen, dass die Ausschreibungen für den Breitbandausbau demnächst gestartet werden können. Der Landrat ist sicher, dass der eigentliche Ausbau auf jeden Fall stattfinden wird.
Was derzeit bekannt ist:
- Die in der Bekanntmachung zur Ausschreibung genannten Orte bleiben grundsätzlich in der Planungsliste enthalten. Lediglich einige wenige "kleine Orte" müssen womöglich auf eine schnelle Anbindung verzichten, heißt es aus dem Kreishaus. Welche dies genau sind, wird frühestens Ende Oktober bekannt.
- Die Kosten sind nach den letzten Berechnungen zwar um das Doppelte gestiegen. Die Mehrkosten sollen aber durch effektive Planung des Ausbaus aufgefangen werden.
- Durch die Nachverhandungen mit dem potenziellen Pächter des Breitbandnetzes kommt es zu einer Verzögerung der Ausbauplanungen. Sowohl von der Geschäftsführung der Breitbandgesellschaft als auch von Landrat Schulz ist allerding zu hören, dass der Ausbau auf jeden Fall umgesetzt werden soll.
- Derzeit ist geplant, Ende Oktober die Bürgermeister über den Stand der Dinge zu informieren und danach die Öffentlichkeit.
- Die Netzknotenpunkte sollen freigegeben werden, so dass auch Teledienstleister wie die Telekom sich dort anschließen können.
Im Landkreis Uelzen hat man übrigens Mitte September in den ersten Clustern mit dem Glasfaserausbau begonnen. Auch dort hatte der Landkreis mit massiven Kostensteigerungen zu kämpfen.
Grafik | Breitband-Competence-Centrum: Im Jahre 2014 waren die rot gekennzeichneten Bereiche als nicht mit schnellem Internet versorgt benannt worden. Welche Bereiche davon nun tatsächlich ausgebaut werden, wird wohl frühestens Oktober bekannt.