Wenn am Donnerstag um 11 Uhr die Sirenen gehen und auch ansonsten über alle möglichen Kanäle Warnungen gesendet werden, so ist das lediglich ein Test, ob die Systeme funktionieren.
Bundesweit wird am Donnerstag (8. Dezember) getestet, ob und mit welchem Effekt die vorhandenen Warnsysteme funktionieren. An diesem Aktionstag beteiligen sich auch das Land Niedersachsen, der Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie seine Gemeinden.
Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat gezeigt, wie wichtig es ist, Warnmöglichkeiten nutzen zu können, die möglichst schnell möglichst viele Menschen erreichen. Und es geht darum, die Menschen (wieder) dafür zu sensibilisieren, dass es außer Sirenen auch andere Warntechniken gibt, die konkret über das aktuelle Geschehen informieren.
„Wir hoffen, dass größere Schadensereignisse bei uns nicht eintreten. Aber die Erfahrung zeigt, wie schnell so etwas passieren kann - wie zum Beispiel die Hochwasser-Situationen der vergangen Jahre an der Elbe“, so der Erste Kreisrat Simon Schermuly. Der Landkreis testet am bundesweiten Warntag auch die eigene Technik. „Letztendlich geht es um den Schutz von Menschenleben.“
Anders als vielen anderen Regionen Deutschlands sind in Lüchow-Dannenberg noch immer viele Sirenen vorhanden. Deswegen kann hierzulande auch die Warnung durch Sirenen getestet werden.
Im Gegensatz zu dem bekannten Signal für die Alarmierung der Feuerwehr (dreimaliger Dauerton á 15 Sekunden) wird zu Beginn die Signalton „Warnung der Bevölkerung“ (1-minütiger auf und abschwellender Heulton) und zum Ende (11:45 Uhr) der Signalton „Entwarnung“ (1-minütiger durchgehender Ton) getestet.
Cell Broadcast
Zeitgleich aktiviert die Warnzentrale im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) unterschiedliche Warnmittel. Neben den bekannten Warn-Apps wie BIWAPP, NINA oder KATWARN wird beim Warntag zudem ein „Cell Broadcast“ zum ersten Mal getestet. Cell Broadcast ist eine Warnnachricht, die direkt aufs Handy geschickt wird. Mit keinem anderen Warnmittel können mehr Menschen erreicht werden. Die Warnmeldungen werden an alle Handys verschickt, die sich im Bereich von Mobilfunkanlagen befinden. Dabei werden keine Daten gesammelt, sondern lediglich Daten übermittelt.
Nur neuere Handys können Cell Broadcast-Nachrichten empfangen, das Betriebssystem auf dem Smartphone sollte auf dem aktuellen Stand sein, informiert das Bundesamt. Auf den Internetseiten des BBK gibt es weitere Informationen und eine Liste mit empfangsfähigen Geräten.
Bild von Oto Zapletal auf Pixabay: Hierzulande sind noch zahlreiche Sirenen installiert und funktionsfähig. Und sie werden in vielen Gemeinden regelmäßig getestet - wie zum Beispiel in Gartow an jedem ersten Samstag im Montag.