Ein Castor-Behälter ist in Dannenberg eingetroffen, und begleitet wird das Ereignis von Polizei und Atomkraftgegnern: Diese Szene, als Modell, ist derzeit im Schaufenster des „Jeans-Schapp“ in Dannenberg zu betrachten.
Auf Modellbahn-Schienen steht der rote Bahn-Tieflader, darauf, in der vertrauten Umhüllung, ein Castor. Unweit des Gleises hält sich für Notfälle ein Rettungswagen bereit, nicht weit davon entfernt hindern Polizeibeamte eine Schar DemonstrantInnen daran, sich der Schienenstrecke zu nähern. Parallel zur Castor-Eisenbahn bewegt sich die Stunkparade, zu der die Bäuerliche Notgemeinschaft aufgerufen hat. Karl-Heinz Hunold aus Dannenberg hat dieses Geschehen in liebevoller Kleinarbeit mit Figürchen und Modell-Fahrzeugen nachempfunden. Immer wieder bleiben Bürger und Besucher Dannenbergs in der Langen Straße Nummer 39 vor dem Jeans Schapp stehen und bestaunen einen Castor-Tag en miniature.
Erinnerung an 1997: Parade mit 570 Treckern
Demonstranten zu Pferde begleiten die kleine Stunkparade, deren großes Original-Vorbild erstmals im März 1997 viele MitmacherInnen und viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit fand. Damals beteiligten sich 570 Lüchow-Dannenberger Landwirte mit ihren Treckern an der Parade. In einer Mitteilung von „x-100mal-quer“ heißt es dazu: „Der acht Kilometer lange Zug war die größte Trecker-Demo in der Geschichte des Gorleben-Widerstandes. Entlang der Strecke waren an diesem Tag 20.000 Menschen auf den Beinen“.
Atommüll-Fass und Polizei-Vehikel
Auch in der Modell-Ausführung beherrschen Trecker das Bild. Einer von ihnen zieht einen Anhänger, auf den ein klappriges „Polizei“-Auto bugsiert wurde, ein anderer Traktor ist mit einem gelben Atommüllfass bestückt, einen weiteren schmückt die Fahne der Freien Republik Wendland, und an einem der bäuerlichen Anhänger prangt ein Schild mit der Aufschrift „Dringt ins Land die Strahlung ein – geht uns das durch Mark und Bein“.
Im Schaufenster des „Jeans-Schapp“ in Dannenberg ist ein Castor-Tag en miniature zu betrachten.