Nach Parties in Metzingen und Neu Tramm verlief die erste Castor-Nacht ruhig. Nur die Polizei war damit beschäftigt, vor allem die L 256 zu bewachen oder Kontrollstellen auf der B 216 aufzubauen. Kurzfristig wurden bei Hitzacker Gleise besetzt oder die B 216 bei Metzingen.
Während der Castorzug schon kurz nach der Abfahrt in Caen für mehrere Stunden gestoppt worden war, füllten sich im Wendland die Camps. Veranstaltungen wie das "Abgrillen" in Neu Tramm oder Laternegehen in Metzingen hatten dementsprechend viel Zulauf.
An der Mahnwache in Lüchow am frühen Abend beteiligten sich mehrere hundert Menschen, darunter auch die Spitze der Bundesgrünen: Neben Claudia Roth wurden auch Cem Özdemir, Steffi Lemke und natürlich die EU-Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms gesichtet.
Bis auf kurze Auseinandersetzungen mit der Polizei an Bahngeleisen bei Hitzacker oder bei der Straßenblockade in Metzingen blieb die Nacht ruhig.
Am späten Abend begann dann die Polizei zumindest an der B 216 damit, massive Kontrollstellen aufzubauen. Von anderen, größeren Kontrollstellen war bisher nichts zu hören.
Noch in der Nacht hatten die für den Castorzug Verantwortlichen entschieden, die Fahrtroute wegen "zu vieler anstehender Blockaden" zu ändern. Bis zum Samstag Morgen hatte der Castorzug seine rund dreistündige Verspätung bis auf knapp eine Stunde wieder eingeholt und fährt derzeit Richtung Hausbergen bei Kehl. Dort entscheidet sich, ob er über Lauterbourg weiterfährt oder über Straßburg.
Foto: Björn Vogt / In Zadrau mussten Castorgegner ihre Anti-Atom-Installationen wieder neu aufbauen, nachdem sie in der Nacht vorher vollständig zerstört worden waren.