Kaum hat die CDU im Lande verkündet, dass sie darüber nachdenkt, auch Waldflächen für den Bau von Windkraftanlage freizugeben, regt sich schon Protest. Eine Bürgerinitiave fordert, dass Waldgebiet unangetastet bleiben müssen.
Die Bürgerinitiative WoW (Wald ohne Windkraft) sieht den Ausbau von Windkraft im "Wald" als völlig falsche Weg. "Wälder sind Erholungs- und Erlebnisorte für Menschen sowie Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Dieses hohe Allgemeingut dürfen wir nicht den Interessen einzelner preisgeben. Unsere industriell unverbauten Wälder sind elementarer Bestandteil unserer touristischen Attraktivität."
Die WoW-Initiative sieht außerdem eine Gefährdung besonders bedrohter Vogelarten wie Kranich, Rotmilan und andere.
Überhaupt sieht die WoW keine Vorteile - weder für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises noch als Sicherung der Energieversorung. Dagegen würden aber die Lebensqualität in den betroffenen Orten verschlechtert und das Landschaftsbild nachhaltig zerstört. Nicht zuletzt würden Windkraftanlagen "eine unkontrollierbare Waldbrandgefahr in unseren trockenen Wäldern" darstellen
An Überlegungen für alternative Energiebeschaffungsformen würde sich die BI WoW "gern beteiligen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Die vollständige Pressemitteilung der BI WoW gibt es hier!.
HINTERGRUND
Dass die neue Bürgerinitiative ihren Sitz mit Marleben (bei Trebel) angibt, kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren sorgen die Pläne von Fried Graf von Bernstorff, im Forst hinter dem Erkundungsgelände südwestlich von Gorleben einen Windpark einzurichten, für heftige Kritik - nicht nur bei Bewohnern der umliegenden Orte.
Auch dem Kreistag ist die grundsätzlichte Ausweitung von Windkraftflächen ein Dorn im Auge. Im März 2014 hatte das Gremium Abstandsregelungen ( 1000 m in Siedlungsbereichen mit Wohnnutzung und
Gemeinbedarfsflächen;600 m bei Einzelhäusern und Splittersiedlungen
im Außenbereich; 400 m von Gewerbeansiedlungen) beschlossen, wie sie derzeit auch annähernd im Bundeswirtschaftsministerium diskutiert werden.
In ihrem aktuellen Vorstoß formuliert die CDU, dass Wälder in Biosphärenreservaten ausgespart werden. Außerdem müssten mindestens zehn Prozent der
Fläche einer Kommune bewaldet sein, bevor das Ministerium Windkraftanlagen im Wald genehmigen würde. In Landschaftsschutzgebieten werden nach den CDU-Vorstellungen ebenfalls keine Windkraftanlagen bewilligt.
Nach den Umweltkarten des Ministeriums ist das hier diskutierte Forstgebiet weder als Biosphärenreservat, noch FFH- oder Vogelschutzgebiet eingestuft.
Hier noch eine Anmerkung nach wikipedia/Stichwort "Wald" :
"Plantagenwälder stellen die naturfernsten Waldsysteme der Erde dar. Sie
bestehen in der Regel aus nur einer einzigen schnellwüchsigen Baumart ... Plantagen stellen eine Übergangsform zur Landwirtschaft dar und sind gekennzeichnet durch eine intensive Bodenbearbeitung, ..."
Foto | James St. John auf commons.wikimedia.org: Symbolbild einer Windkraftanlage unbekannten Bautyps