Ganz alltägliche Dinge fallen vielen Menschen mit psychischen Problemen oft schwer: den Tagesablauf sinnvoll zu planen, den Haushalt zu führen oder den Kontakt zu Anderen aufzunehmen beispielsweise. Helfen kann den Betroffenen die Psychiatrische Tagesstätte Dannenberg, die am Freitag offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurde.
Durch die Toreinfahrt, die in der Marschtorstraße 44 auf den Parkplatz der Seepassage führt, und dann gleich rechts: Dort geht es hinein in das Backsteinhaus, an dessen Erbauer namens Niemeitz noch eine Tafel im Mauerwerk erinnert. Eine ganz neue Tafel kündet am Eingang von der aktuellen Nutzung: Die Psychiatrische Tagesstätte hält hier – bereits seit Januar - ihr Angebot bereit. Getragen wird die Einrichtung vom Verein „Die Brücke“, der auch hinter der psychiatrischen Klinik in Uelzen (früher in Häcklingen) steht.
Ziel: Im Leben wieder Fuß fassen
Montags bis freitags von 9 bis 15 Uhr kommen psychisch kranke Menschen in der psychiatrischen Tagesstätte in Dannenberg zusammen, beginnen den Tag mit dem gemeinsamen Frühstück, dem ein abwechslungsreicher Tagesplan folgt: Einkaufen und Kochen stehen ebenso auf dem Programm wie Werken oder Nordic-Walking, Gesprächsgruppen gibt’s, Spielen, Handarbeiten, Musik und weitere Aktivitäten sind angesagt, auch zum Austausch untereinander ist genügend Zeit. Des weiteren können die Nutzerinnen und Nutzer der Tagesstätte die im selben Haus gelegene – und ebenfalls von der „Brücke“ getragene – Praxis für Ergotherapie aufsuchen. Bewerbungstraining, Einzelgespräche, individuelle Hilfeplanung: weitere Beispiele aus dem Angebot. „Die Tagesstätte bietet Menschen nach schweren psychischen Krisen die Möglichkeit, in ihrem Leben wieder Fuß zu fassen. Eine Mischung aus fester Tages- und Wochenstruktur, abwechslungsreichen Angeboten und das Leben in der Gemeinschaft wirken hilfreich und stabilisierend“: So umreißt Ute Adrian, Leiterin der Tagesstätte, deren Arbeit.
Projekt am Querdeich: Baubeginn im Frühjahr 2011
Die Tagesstätte wird eines Tages umziehen: von der Marschtorstraße ins Sozialpsychiatrische Zentrum, das „die Brücke“, wie berichtet, am Dannenberger Querdeich erstellt. Voraussichtlich im Frühjahr 2011 sei dort mit dem Baubeginn zu rechnen, informierte der Geschäftsführer des Trägervereins, Kurt Spannig, die Gäste in der Tagesstätte. Anfang 2012, so ist geplant, soll das Zentrum seine Arbeit aufnehmen.
Psychiatrische Hilfe mitten in der Stadt
Es sei erfreulich, dass die Tagesstätte – und in absehbarer Zeit das Sozialpsychiatrische Zentrum – mitten in der Stadt liegen und nicht irgendwo am Rande: Dies betonte Dannenbergs stellvertretende Bürgermeisterin Barbara Felber in ihrem Grußwort. Als Vertreter des Landrats war Kreisbaudirektor Jürgen Weinhold gekommen. Er verhieß Gutes in Sachen Bau am Querdeich: „Es wird wohl zu einer zügigen Genehmigung kommen“.
Klangvoll umrahmt wurde die Vorstellung der Tagesstätte von zwei Musikerinnen: „Two Troubadoura“ erfreuten das Publikum mit ihren Künsten.
Foto: Hagen Jung
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