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Dannenberg: Weitere Notunterkunft in Polizeicontainern

Weitere 600 Flüchtlinge sollen am Montag noch in Dannenberg eintreffen, wo sie eine Notunterkunft in den Polizeicontainern am Breeser Weg finden sollen. Bereits seit dem Wochenende sind Feuerwehr und DRK damit beschäftigt, die ursprünglich für die Bereitschaftspolizisten zum Castortransport eingerichteten Container für die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten.

Am Montag Abend werden die ersten 150 Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmelager Friedland in Dannenberg eintreffen, da dort eine massive Überbelegung eingetreten ist. Für Dienstag Vormittag sind weitere 50 Flüchtlinge avisiert, die mit dem Zug in Uelzen ankommen werden. 

Erst vor einigen Monaten waren die Polizeicontainer von Brandschutzsachverständigen für die Unterbringung als ungeeignet befunden worden, weil u.a. der Brandschutz ungenügend war. Wie Elbtalaues Samtgemeindebürgermeister Jürgen Meyer gegenüber wnet erläuterte, ist aber in der Zwischenzeit in dieser Hinsicht nachgebessert worden. "In den Zimmern sind jetzt Rauchmelder angebracht sowie zusätzliche Brandschutztüren," so Meyer. Der Sicherheitsstandard sei nun deutlich erhöht worden.

Überlegungen, die Polizeicontainern nun vielleicht doch als Erstaufnahmeeinrichtung zu nutzen, sind Meyer nicht bekannt. Nach seinen Informationen ist immer noch geplant, hierfür die Kaserne in Neu Tramm zu nutzen. Eine Präjudiz für die endgültige Genehmigung der Kaserne sieht Meyer in der aktuellen Unterbringung nicht. "Das ist lediglich eine Notunterkunft," betont der Samtgemeindebürgermeister. "In Niedersachsen gibt es immer noch an verschiedenen Stellen lediglich eine Unterbringung in Zelten. Insofern ist die Einrichtung einer zusätzlichen Notunterkunft in Lüchow-Dannenberg der Not geschuldet."

Angesichts der Tatsache, dass der Winter naht, geht Meyer davon aus, dass die Flüchtlinge dort "wohl etwas länger" bleiben werden. Wie lange genau, konnte er nicht sagen.

DRK koordiniert Hilfe

Ausstattung und Koordination der Hilfe hat der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes in Dannenberg übernommen. Die Kleiderannahmestellen des DRK sind ab sofort wieder geöffnet.

In der Notunterkunft in Dannenberg ist sie Dienstags bis Samstags von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Die Bekleidungsausgabe an Flüchtlinge in der Polizeikaserne in Lüchow ist Dienstags und Donnerstags von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet. Bei beiden Annahmestellen bittet das DRK jedoch dringend um vorherige telefonische Anmeldung unter der Tel.-Nr. 05861-98800.

UPDATE/Korrektur: Wie das DRK am Dienstag mitteilte, handelt es sich im Moment bei den Kleiderkammern lediglich um Ausgabe- und nicht um Annahmestellen. Kleidung wird derzeit nicht angenommen, da dank der zahlreichen Spenden noch genügend vorhanden ist. Das DRK wird über die Website und über die Presse informieren, wenn wieder Kleidung benötigt wird.

Unter dieser Nummer sollen sich bitte auch Helfer melden, die sich an der Betreuung der Flüchtlinge beteiligen möchten. Sachspenden werden derzeit nicht angenommen, so Petra Steckelberg, da zunächst die noch vorhandenen Spenden sortiert und gesichtet werden müssten. Über die Website des www.drk-dan.de werde das DRK dann informieren, welche Spenden konkret benötigt würden.

Foto / Hagen Jung: Die ursprünglich für die Unterbringung von Castor-Polizisten eingerichteten Polizeicontainer werden seit Montag als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt.



2015-09-21 ; von Angelika Blank (autor),
in Breeser Weg, 29451 Dannenberg (Elbe), Deutschland

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