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Graphic Novels (gezeichnete Geschichten) haben sich in den letzten Jahren zu einem eigenen Genre in der Kunst entwickelt. Vom 12. Juni an zeigen die "Wendischen Dialoge" in Trebel im Rahmen der Veranstaltungsreihe "storylines" eine Auswahl gezeichneter Geschichten des französischen Künstlers Christophe Blain.
Graphic Novels (gezeichnete Geschichten) gibt es zwar schon seit den 40er Jahren, seit der Autor Will Eisner Kurzgeschichten "graphic novels" nannte. Bedeutung im Kunstbereich erlangten sie allerdings erst in den letzten Jahren. Für Eisner unterschieden sich graphic Novels durch die "Relevanz der Themen und die Innovation in der Darstellung" von einfachen Comicheften, die schnell im Abfall landen.
Die "Wendischen Dialoge" stellen ab 12. Juni im Atelier des Künstlers Ernst von Hopffgarten in Trebel Bilder aus dem Album "Das Getriebe" aus, gestaltet vom französischen Künstler Christophe Blain.
Die Geschichte: Auf der »Leviathan«, dem größten Schlachtschiff der französischen Marine, breitet sich Unruhe aus. Ein mysteriöses U-Boot schürt in der Mannschaft die Angst vor einem Krieg. In dieser angespannten Lage dringen drei Matrosen tief in den Maschinenraum vor, in der Hoffnung, dort Linderung ihrer Seekrankheit zu finden. Nach einer stundenlangen Wanderung durch die Gedärme des monströsen Schiffes finden sie sich vor einer riesigen Maschine wieder – dem Untersetzungsgetriebe, dem Herzstück des Schiffsantriebs. Durch eine kleine Unachtsamkeit lösen sie eine unaufhaltsame Katastrophe aus…
Macht und Ohnmacht des Einzelnen in einem großen übergeordneten Gefüge ist das zentrale Motiv von »Das Getriebe«, das über den militärischen Kontext hinausweist.
Während seines Militärdienstes auf der Fregatte Tourville hat Christophe Blain Skizzen von
Matrosen, Kajüten und Maschinenräumen angefertigt, die ihm später als Grundlage für die
Arbeit an »Das Getriebe« dienten.
Christophe Blain, geboren 1970, studierte Bildende Kunst in Cherbourg. Besonders beeindruckten ihn die Werke von Bonnard, Seroy, Repine, Gustave Dorée und Daumier. Als sein eigener Szenarist gestaltete er das erfolgreiche Album »Das Getriebe«.
Christophe Blains Zeichnungen sieht man die künstlerische Schulung an, effektvoll weiß er seine Geschichten in Szene zu setzen. Seine Figuren erscheinen in ihren Attributen überhöht. Seine Stadtszenen finden Entsprechungen im Expressionismus; Häuser wachsen in den Himmel und sind in der Nacht in tiefes Schwarz gehüllt.
Die Ausstellung wird am 12. Juni um 20.00 Uhr im Atelier des Künstlers Ernst von Hopffgarten (Hauptstraße 3, 29494 Trebel) mit einer Einführung von Laetitia Graffart (Übersetzerin + Herausgeberin des Comicfanzine BETON) eröffnet. Danach ist sie bis zum 28. Juni jeweils Freitags von 17 - 19 Uhr, Samstags von 15 - 18 Uhr und Sonntags von 11 - 13 Uhr geöffnet. Eintritt 5,00 Euro.
Grafiken: Ausschnitte aus dem Album "Das Getriebe" von Christophe Blain
