Nach dem DEFA-Spielfilm „Nackt unter Wölfen“ schließt sich in der Reihe der DDR-Antikriegsfilme am Freitag die Verfilmung von Dieter Nolls Roman „Die Abenteuer des Werner Holt“ an.
Dieter
Noll (1927 – 2008) wurde 17-jährig mit
seinen Klassenkameraden der Oberschule als Luftwaffen- und
Flakhelfer eingezogen und ab Ende 1944 als Wehrmachtssoldat
eingesetzt. Als solcher geriet er zum Ende des Krieges in
amerikanische Gefangenschaft.
Seine Erlebnisse verarbeitete er ab 1956 als freier Schriftsteller in dem zweibändigen Roman „Die Abenteuer des Werner Holt“, wobei der 1. Band, „Roman einer Jugend“, 1960 im Aufbau Verlag erschien, der 2., „Roman einer Heimkehr“, im Jahr 1963. Der 1. Band gehörte nach seinem Erscheinen zur Pflichtlektüre in der Polytechnischen Oberschule der DDR und erreichte eine Auflage von über 2 Millionen. 1961 erhielt er dafür eine der höchsten literarischen Auszeichnungen der DDR, den „Heinrich-Mann-Preis“.
1963/64 verfilmte Joachim Kunert im Auftrag der DEFA den Roman. Er wurde zum erfolgreichsten Anti-Kriegsfilm der DEFA nicht nur in der DDR, sondern weltweit. Die internationale Kritik ordnete ihn häufiger zwischen den beiden einzigen westdeutschen Anti-Kriegsfilmen ein: dem 1955 fertig gestellten „Kinder, Mütter und ein General“ und Bernhard Wickis vielfach ausgezeichneten Film „Die Brücke“.
Hans-Wolfgang Lesch, verantwortlich für die achtteilige Reihe der DEFA- Antikriegsfilme im VERDO Hitzacker, wird am Freitag, dem 27.11.2015 um 19:00 Uhr Roman und Film, die teilweise erheblich voneinander abweichen, einander gegenüber stellen und das nachfolgende Gespräch moderieren.
Foto / Bundesarchiv, Bild 183-D0116-0049-001 / CC-BY-SA 3.0 : Dieter Noll (re.) bei einer Lesung des Werner-Holt-Romans