Nach mehreren Telefonaten zwischen Lüchow, Hannover und Uelzen ist es jetzt klar: wer sich dezentral impfen lassen möchte, kann seine bereits vereinbarten Termine im Impfzentrum Uelzen oder den Eintrag auf der Warteliste ohne negative Folgen löschen lassen. Allerdings werden die Ü80jährigen, die sich für Uelzen schon gemeldet hatten, zuerst geimpft.
Hin und Her und Her und Hin. Es ist ja nichts Neues, dass in Niedersachsen immer wieder Chaos herrscht, wenn es um Umsetzungen von Corona-Maßnahmen oder Impfstrategien geht.
Beinahe eine Woche dauerte es, bis vom Gesundheitsministerium die klare Ansage kam, dass die Löschung eines Termins im Impfzentrum Uelzen oder des Eintrags auf der Warteliste möglich ist, wenn sich jemand lieber dezentral impfen lassen möchte. "Der Impfstoff verfällt nicht", hieß es aus dem Ministerium.
Landrat Jürgen Schulz wies allerdings darauf hin, dass zunächst in Uelzen all diejenigen geimpft werden, die bereits auf der Warteliste stehen. "Erst wenn das erledigt ist, werden die mobilen Impfteams auf den Weg geschickt," so Schulz. Er rechnet damit, dass in den dezentralen Impfstellen (Lüchow, Clenze, Gartow und Dannenberg) ab dem 18. März geimpft werden kann. "Wer früher geimpft werden möchte, tut also gut daran, den Termin in Uelzen zu behalten," rät Schulz.
Ergänzung (26.2.): Wer einen Termin in einer der vier regionalen Impfstationen haben möchte, wendet sich an seine Samtgemeinde, wo der Terminwunsch aufgenommen wird. Eine Woche vor dem Termin kommt die Bestätigung, zusammen mit einem Anamnesebogen, der zum Termin mitgebracht werden muss.
Nach Landrats Aussagen ist das Impfzentrum in Uelzen nicht ausgelastet. Unverständlich bleibt deshalb, warum für dieses Zentrum immer noch keine Termine verfügbar sind. Warum nicht denjenigen, die mit Astrazeneca geimpft werden können - ein Impfstoff, der nach verschiedenen Medienberichten derzeit auf Halde liegt - ein Termin angeboten wird.
Ebenfalls ein größeres Hin und Her löste die Frage aus, ob und inwieweit Daten aus dem Terminierungsportal für den Zugriff der Impfzentren freigegeben werden können. Es wäre für den Landkreis sehr hilfreich, wenn er wüsste, wieviele Menschen aus dem Landkreis bereits einen Termin haben oder auf der Warteliste stehen, um hierzulande die Impf- und Transportlogistik besser planen zu können.
Von Seiten des Landes sei mitgeteilt worden, dass die Datenbank schon seit Montag freigeschaltet ist - im Landkreis Uelzen wusste man davon nichts. Landrat Schulz ließ sich von Ministeriumsmitarbeitern nochmal bestätigen, dass das Portal freigeschaltet ist. Kurz danach wusste man auch in Uelzen von dieser Möglichkeit. Nun wird noch mit dem Landkreis Uelzen bzw. der Leitung des Impfzentrums verhandelt, ob Lüchow-Dannenberg die verfügbaren Daten ebenfalls nutzen darf.
Wenig neuen Nachrichten gibt es für Bettlägerige oder alte Menschen, die ihre Wohnung nicht verlassen können. Das Land wird zunächst in einem Pilotprojekt die Abläufe beim Impfen in Arztpraxen oder im häuslichen Umfeld erproben. Die Impfungen in den Praxen sollen wertvolle Aufschlüsse über die
zukünftigen Impfprozesse in den niedersächsischen Arztpraxen bringen . Am 26. Februar starten
im Landkreis Osnabrück vier Pilotpraxen mit Impf-Hausbesuchen ihrer
nicht mehr mobilen Patientinnen und Patienten, die über 80 Jahre alt
sind.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann stellte unterdessen in Aussicht, dass ab dem zweiten Quartal auch in Haus- und Facharztpraxen geimpft werden könne.
Auch hier gilt wieder das aktuelle Mantra: sofern denn genug Impfstoff verfügbar ist.