Die KLP-Abtrünnigen: Landgang + Wendlandpartie

Zum dritten Mal gibt es neben der Kulturellen Landpartie zwei weitere "Landpartien": den "Landgang" und die "Wendlandpartie" - organisiert von ehemaligen TeilnehmerInnen der Kulturellen Landpartie. Auch hier wird Kunst und Kunsthandwerk ausgestellt. Auch hier gibt es jede Menge Veranstaltungn.

"Werk +  Kunst im Wendland und Umbei" haben die OrganisatorInnen von "LANDGANG" ihre Veranstaltung übertitelt. Ganz im Sinne des Ursprungsgedankens der Kulturellen Landpartie geben die TeilnehmerInnen in ihren Werkstatt-Ausstellungen Einblick in Schaffensprozesse und Lebensentwürfe.

Denn das war einmal die Grundidee der KLP: "Wir zeigen, wie das 'Unappetitliche Pack' lebt und was es zu bieten hat". Die Veranstaltung war eine Form des Protests gegen die Atomanlagen in Gorleben - gleichzeitig eine Reaktion auf eine Bemerkung des damaligen Bundesinnenministers Kanther, der die Demonstranten während des Castor-Transports 1996 "Unappetitliches Pack" geschimpft hatte.

Der "Landgang" lädt ein zur 7-tägigen Ausstellung, "die bewusst klein und fein, exklusiv und intim bleibt", wie die Organisatoren sagen.  Weder Rummelplatzatmosphäre noch Marktplatzgeschäftigkeit soll entstehen, sondern die Beziehung zwischen BesucherInnen und ausstellenden KunsthandwerkerInnen und KünstlerInnen. „Ich kann zeigen, wo,wie und warum ich so arbeite wie ich arbeite, die enge Verbindung zwischen meinem Leben und meinem Tun wird deutlich“, beschreibt Tischlermeister Andreas Scheffer seine Erfahrungen der vergangenen Landgang-Ausstellungsjahre.

„Die Kleinheit, die Zurückhaltung, die Qualität gehört zum Konzept. Wir wollen, wenn, dann langsam wachsen“, so Wolf Kobernuß, wie Scheffer, eines der Landgang-Gründungsmitglieder. "Höfe, Gärten, Werkstätten und Ateliers, die man hier zu sehen bekomme, sind echte Sehnsuchtsorte".

Wichtig ist den "Landgang"-OrganisatorInnen auch, dass an den Ausstellungsorten keine Handels- oder Kommissionsware den Besitzer wechselt, sondern dass wertige Objekte angeboten werden. Präsentiert werden neben Werken der bildenden Kunst auch kunsthandwerkliche Arbeiten. Die Exponate werden immer an den Arbeits- und Lebensorten der Ausstellenden präsentiert, es sind ausschließlich selbst entworfene Werke aus eigener Fertigung. Eine Jurierung sorgt im Vorfeld dafür, dass die angebotenen Arbeiten sowohl gestalterischen als auch handwerklichen Standards entsprechen.

Der Landgang findet vom 18. Mai (Himmelfahrt) bis Mittwoch, 24. Mai, täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr, statt. 15 Ausstellende zeigen an acht Orten ihre Arbeiten. Objekte aus Holz, Keramik, Papier, Glas, Metall, sowie Textildesign, Malerei, Fotografie&Collage.

Konzerte, Performances und Führungen ergänzen das Programm.

Alle Ausstellungsorte und aktuelle Informationen zum Landgang 2023: www.landgang-wendland.de

DIE WENDLANDPARTIE

Ebenso wie die Landgang-TeilnehmerInnen haben die Wendlandpartie-OrganisatorInnen früher an der Kulturellen Landpartie teilgenommen, bevor sie aus unterschiedlichen Gründen dort ausgestiegen sind. Die "Wendlandpartie" hat einen hohen gesellschaftspolitischen Anspruch - vor allem was die Regionalentwicklung angeht.

An den teilnehmenden Orten zeigt sich das vor allem im Angebot biologischer Produkte aus der Region. So hat zum Beispiel die Slow Food-Initiative einen Infostand in Kussebode. Ansonsten gibt es zahlreiche Unterhaltungsveranstaltungen in Kussebode und Corvin. In Kussebode gibt es auch einige Möglichkeiten, an einer Brauereiführung teilzunehmen.

An der Wendlandpartie nehmen drei Orte teil: Die Brauerei Wendlandbräu in Kussebode, der Fotograf Andreas Schoelzel in Satemin und der Culturverein in Corvin.

Foto | Andreas Schoelzel: In Satemin stellt der Fotograf Andreas Schoelzel seine "Bilder aus Metropolen" aus.




2023-05-17 ; von asb (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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