Varieté der Spitzenklasse bietet auch dieses Jahr wieder die Kulturelle Lachparade - zum zweiten Mal in der Veranstaltungsscheune in Salderatzen. Mit artistischen Glanzleistungen, herzergreifender Pantomime und verblüffenden Zaubertricks war das Publikum schnell in den Bann gezogen.
Willem Wittstamm hatte nun bereits zum 15. Mal Freunde aus der Varieté- und Kleinkunstszene nach Salderatzen eingeladen - und viele sind gekommen. Künstler ebenso wie Publikum.
Dies mal mit dabei: Moderator und Zauberkünstler Thomas Otto, der in vielen Theatern und auf Kreuzfahrtschiffen, unter anderem der MS Arkona und dem „Traumschiff“ MS Berlin, sein Publikum begeistert. Auch in Salderatzen hatte er einige verblüffende Tricks auf Lager.
Wie kann ein gekennzeichneter 50-Euro-Schein eines Zuschauers, der kurz nach der Pause in der Jackentasche von Thomas Otto verschwunden war, aus einer verschlossenen Erdnussdose, die zudem noch in einer Plastiktüte verpackt ist, unter all den Erdnüssen wieder zum Vorschein kommen? Und wie ein Zwei-Euro-Stück in eine Colaflasche gelangen? Fragen, die wohl für immer unbeantwortet bleiben werden. Beim letzten Auftritt von Otto im Jahre 2005 hatte ein Trick Zuschauer so beschäftigt, dass sie Willem Wittstamm – erfolglos - viel Geld anboten, damit er ihn verrät.
Kongenial begleitet wurde Otto von „Herrn Riesling“, alias Klaus Loch, dem man nachsagt, dass er sich bewegen kann „wie ein Staubtuch, das gerade ausgeschüttelt wird“. Und wirklich: was der Clown und Pantomime mit seinem Körper anstellte, grenzte an Unmöglichkeit. Faszinierend zu beobachten, wie ein schlichter Luftballon ihn anscheinend beinahe abheben ließ. Mit seiner lässigen Unbeholfenheit erinnerte „Herr Riesling“ an die Figur des Monsieur Hulot von Jaques Tati. Wie sich im Gespräch mit dem Clown herausstellte, ist der Filmregisseur und Komiker tatsächlich ein großes Vorbild für ihn.
Glanzleistungen der ganz anderen Art hatten die Akrobatinnen Katrina und Annette zu bieten. Sie ließen den Zuschauern den Atem stocken, wenn sie sich ineinander verschränkt - manchmal nur von den Füßen der Partnerin gehalten – am Partnertrapez in schwindelnder Höhe in die absonderlichsten Positionen brachten. Als Spinnenfrau begeisterte Katrina mit ihrer schier unglaublichen Fähigkeit, sich zu verbiegen.
Kerstin Wittstamm wiederum hatte eine außergewöhnliche Optik gewählt, um ihre „grimmigen Märchen“ zu illustrieren. Über einen Overhead-Projektor ließ sie schlichte, aus Filz ausgeschnittene Figuren als Schattenriss am Bühnenhintergrund erscheinen. So erschienen ihre poetischen Geschichten um Liebe, Rache, Schein und Sein wie Traumbilder am Horizont.
Am Ende des fast dreistündigen Programms wartete noch ein Highlight auf die Zuschauer: Bei Pavel Roujilo, einem jungen russischern Jongleur, lernten die Bälle fliegen. Mit bis zu zehn Bällen gleichzeitig jonglierte der junge Artist zu einer hypnotischen Musik.
Zu sehen ist die Lachparade noch bis Montag Abend, jeweils um 20.00 Uhr. Karten können unter Tel. 05849-971021 vorbestellt - oder ab 16.00 Uhr an der Abendkasse gekauft werden.
Fotos: Angelika Blank
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