Thema: flüchtlinge

Dritte Notunterkunft für Lüchow-Dannenberg?

Der Winter steht vor der Tür und tausende Flüchtlinge harren immer noch in Zeltlagern in verschiedenen Erstaufnahmeeinrichtungen aus. Bund und Länder suchen händeringend nach wintersicheren Unterbringungsmöglichkeiten - so womöglich auch in der "Üfest" in Woltersdorf.

Heute (Freitag) Nachmittag wird eine Delegation des Innenministeriums gemeinsam mit Vertretern der Kreisverwaltung die ehemalige Übersee-Funkempfangsstelle in Woltersdorf besichtigen. Womöglich fällt dann eine Entscheidung, ob das Gelände für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet ist.

Das wäre dann die dritte Notunterkunft für Flüchtlinge in Lüchow-Dannenberg. Wieviel Menschen auf dem Gelände untergebracht werden können, ist zur Zeit noch unklar. Die zu Castorzeiten auf dem Gelände stehenden Container waren schon vor langer Zeit abgebaut worden, so dass für die Unterbringung derzeit nur die ehemaligen Betriebsgebäude zur Verfügung stehen.

Landrat Jürgen Schulz hatte schon beim gestrigen Kreistag seine Besorgnis geäußert, dass die Kreisverwaltung bald mit ihren Personalressourcen am Ende sei. "Wir haben keine Sachbearbeiter," so Schulz im Kreistag. Die Fachdienste für Ordnung, Soziales sowie Jugend, Familie und Bildung seien seit Wochen intensiv mit notwendigen Klärungen in den schon vorhandenen Notunterkünften befasst. Die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit sei "gerade erst im Aufbau".

Noch ist es nicht entschieden, ob die Üfest tatsächlich als Notunterkunft genutzt wird. Laut Teske, erster Kreisrat in der Verwaltung,  seien die Überlegungen "sehr konkret". Er sieht trotz aller personellen Schwierigkeiten keine Alternative. "Die Frage, ob wir noch eine zusätzliche Notunterkunft vertragen können, stellt sich nicht," ist Teske überzeugt. "Der Bund und die Länder suchen händeringend nach allen Möglichkeiten, die sich anbieten, um Flüchtlinge rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit aus den Zeltlagern der Erstaufnahmeinrichtungen zu holen." Jetzt müssten die Kommunen einsteigen, um die akute Not zu lindern.

Foto / Carola McRae / damals-im-wendland.de : Im Jahre 1951 diente die Übersee-Funkempfangsstelle dazu, den Kontakt zu 24 festen Funkstationen zu halten - darunter zum Beispiel Ankara, Bagdad, Kairo, Sydney, Moskau, Stockholm oder Chicago. 




2015-09-25 ; von Angelika Blank (autor),
in Woltersdorf, Deutschland

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