Die nesselnde Raupe macht mal wieder Ärger: wegen nesselnder Härchen des Eichenprozessionsspinners verzögert sich der Glasfaserausbau in einigen Bereichen Gartows. Insgesamt werde der Zeitplan aber eingehalten, versichert die Breitbandgesellschaft.
Überall im Landkreis tauchen sie auf: die kleinen abgesperrten Löcher mit Erdhaufen daneben am Straßenrand. Meistens bedeutet das: der Glasfaserausbau schreitet voran! Doch im Raum Gartow gibt es Probleme, mit denen vorher niemand gerechnet hatte: Eichenprozessionsspinner.
Sie hängen an Bäumen und in Büschen, am Boden oder in Arbeitshöhe derjenigen, die die Glasfaserkabel verlegen müssen: die Raupen der Eichenprozessionsspinner liegen auch nach der kürzlich erfolgten Sprühaktion und dem Absaugen befallener Bäume immer noch am Boden oder hängen in Büschen oder an Bäumen. Ihre nesselnden Härchen werden noch längere Zeit ihre Giftstoffe abgeben und damit auch weiterhin für Gesundheitsschäden sorgen.
Bei den Mitarbeitern, die im Raum Gartow, vor allem bei Restorf und Kapern, am Glasfaserausbau arbeiten, gab es deswegen schon einige Krankmeldungen, wie vom Geschäftsführer der Breitbandgesellschaft Lüchow-Dannenberg, Detlef Hogan, zu hören war. Vollschutz-Anzüge wurden verordnet, die aber bei der Hitze die Arbeitsleistung auch nicht gerade förderten. Weder die Samtgemeinde Gartow noch die Kreisverwaltung beabsichtigen, und wenn auch nur an den Arbeitsstellen der Mitarbeiter, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den EPS-Befall zu minimieren. So teilte es zumindest Gartows Samtgemeinde-Bürgermeister Christian Järnecke und Lüchow-Dannenbergs Baudezernentin Maria Stellmann mit.
"Wir haben im Raum Gartow eine Verzögerung von zwei bis drei Wochen," räumte Detlef Hogan ein. "Durch Umplanungen in der Reihenfolge der Arbeitsorte hält sich der Zeitverlust allerdings in Grenzen. Nun werden zunächst Bereiche abgearbeitet, in denen der EPS-Befall nicht so hoch ist," so Hogan weiter. In anderen Bereichen wie Elbtalaue seien die Arbeiten sogar ihrem Plan voraus.
Insgesamt geht Hogan davon aus, dass das gesamte Netz wie geplant zu Ende April 2020 fertiggestellt ist und die Kunden angeschlossen sind.
PS: Unterdessen kündigt die Telekom weiter alle analogen Telefon- und Internetanschlüsse - vorgeblich, um sie auf IP-Technik umzustellen. Als Alternative werden den Gekündigten dann andere Tarife mit zweijähriger Laufzeit angeboten - Entscheidungsfrist 4 Wochen. Hogan bestätigte an dieser Stelle noch einmal, dass die DBN als Anbieter der Glasfaserbasierten Telefonie- und Internettarife ihre Leistungen bis zum Ende der Vertragslaufzeit mit dem bisherigen Anbieter kostenlos bereitstellen wird - auch wenn das 24 Monate sein sollten.
Foto | Angelika Blank: Ein Bild der Hoffnung für alle, die händeringend auf einen schnellen Internetanschluss warten: bei Quarnstedt (Gartow) werden Rohre für das Glasfasernetz verlegt.