Thema: wirtschaft

Ein Baumarkt für Gartow

„Juchhu, wir haben wieder einen Baumarkt!“ Diese Jubelmail erreichte Dirk Roggan bereits vor der offiziellen Eröffnung des „kleinsten Baumarktes auf der nördlichen Halbkugel“ am Mittwoch vergangener Woche in Gartow.

Die Schreiberin drückte damit aus, was viele der Einwohner im östlichen Zipfel des Landkreises fühlten: seit Jahren vermissten sie schmerzlich die Möglichkeit, Werkzeuge und Handwerksmaterial einkaufen zu können, ohne Dutzende Kilometer fahren zu müssen.

Lange habe er gezögert, ob er dieses Wagnis eingehen solle, auf lediglich 220 qm einen Baumarkt zu eröffnen, so Dirk Roggan, Inhaber der Fa. Schütte am Mittwoch in der Runde von Gemeindebürgermeistern und -räten, die sich zur offiziellen Einweihung eingefunden hatten. „Doch der intensive Wunsch der Gartower hat mich überzeugt, das Risiko einzugehen.“

Das Gebäude, in dem der „Mini“-Baumarkt jetzt beheimatet ist, gehört der Familie Roggan schon lange. Immer wieder war überlegt worden, was man mit den Geschäftsräumen direkt neben dem EDEKA-Markt anfangen soll, bis sich in der Firma Schlecker ein, wie es damals schien, langfristiger Mieter fand. Doch Schlecker ging bekanntlich pleite und 220 qm voll eingerichtete Ladenfläche standen wieder leer.

Nach mehrwöchiger Renovierungs- und Einrichtungszeit war es am Mittwoch dann soweit: wo bis vor kurzem Drogerieartikel in den Regalen standen, sind nun Bau-, Handwerks- und Gartenmaterialien zu finden. Rund 100 000 Euro investierte Roggan in die Gartower Filiale. Die Gemeinde tat ihr übriges dazu, indem sie die Kantensteine am Bürgersteig vor dem Eingang absenkte, so dass schwere Einkaufswagen leichter zum Auto gerollt werden können. „Wir haben das Sortiment so gewählt, dass das, was fürs Heimwerken oder im Haushalt gerade fehlt, vorrätig ist,“ so Dirk Roggan. „Aber wir sind natürlich darauf angewiesen, dass die Kunden uns mitteilen, was noch in das Angebot aufgenommen werden müsste.“

Doch auf den ersten Blick ist der kleine Baumarkt trotz seiner geringen Fläche erstaunlich gut ausgestattet – neben Baumaterial sind Farben, Werkzeuge oder Eisenwaren ebenso erhältlich wie Gartenzubehör, Haushaltswaren oder Sanitärzubehör. Und was fehlt, kann in der Regel innerhalb eines Tages nach Gartow geliefert werden, versichert Dirk Roggan.

So waren am Eröffnungstag nicht nur die Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden hoch zufrieden. „Nach über 12 Jahren haben die Einwohner aus und um Gartow nun endlich wieder die Möglichkeit, Handwerks- und Haushaltsartikel wohnortnah einzukaufen,“ freute sich zum Beispiel Ulrich von Mirbach, Gemeindebürgermeister von Gartow. Denn so lange ist es schon her, dass der alt eingesessene Haushalts- und Eisenwarenladen seine Türen schloss, weil sich kein Nachfolger gefunden hatte.  So war es kein Wunder, dass bereits während der offiziellen Eröffnung die ersten Astscheren, Handschuhe und LED-Lampen über den Kassentisch gingen.

Foto / Angelika Blank / : Freuten sich am Mittwoch mit Geschäftsinhaber Dirk Roggan (re.) über die Neueröffnung des Baumarktes an der Gartower Springstraße (von links): die Bürgermeister von Gartow (Ulrich von Mirbach), Schnackenburg (Irene Brade) und Höhbeck (Hans-Joachim Schenk).




2012-09-24 ; von Angelika Blank (autor),
in 29471 Gartow, Deutschland

wirtschaft  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können