Thema: brand

Ein Stück Gartower Forstgeschichte ist abgebrannt

In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde ein historisch wertvolles Gebäude Gartower Forstgeschichte zerstört. Das 1703 erbaute Waldarbeiterhaus im Forstrevier Wirl wurde Montag Nacht ein Raub der Flammen.

Mitten in der Nacht geriet das Reetdach eines mitten im Wald stehenden historischen Waldarbeiterhauses in Wirl so schnell in Vollbrand, dass selbst die schnell herangeeilte Feuerwehr dieses und ein Nebengebäude nicht mehr retten konnte. Beide Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. Das ebenfalls denkmalgeschützte Forsthaus selbst blieb glücklicherweise erhalten.  

Das nun zerstörte Gebäude war im 19. Jahrhundert lange Zeit Unterkunft für Waldarbeiter im Forstrevier Wirl. Es war üblich, dass Forsthäuser mitten im Wald errichtet worden, um möglichst dicht am Arbeitsplatz zu wohnen - und auch Geschehnisse im Wald möglichst schnell wahrnehmen zu können. Waldarbeiter und ihre Familien waren in separaten Häusern in der Nähe der Forsthäuser untergebracht.

Ebenfalls abgebrannt ist ein Nebengebäude, welches höchstwahrscheinlich als Stall gedient hatte. Denn Förster in Bernstorff'schen Diensten hatten das Recht, bestimmte Mengen Holz nutzen und in einem vom Dienstherrn genehmigten Umfang landwirtschaftlichen Anbau zu betreiben.

Seit langer Zeit schon wurde das ehemalige Waldarbeiterhaus nicht mehr von Forstbediensteten bewohnt. Zuletzt war es ein "normales" Mietshaus mit mehreren Parteien. Die Bewohner haben Hab und Gut und ein Dach über dem Kopf verloren. Und für die Architekturgeschichte der Region war der Brand ebenfalls eine Katastrophe.

Foto | Das nun abgebrannte Waldarbeiterhaus (links) und Stallgebäude, fotografiert 1981 (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege), veröffentlicht von wendland-archiv.de




2024-03-19 ; von Angelika Blank (text),
in 29494 Trebel, Deutschland

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