Thema: treck

Eindrucksvoller Anti-Atom-Protest in Berlin

Die Polizei redet von 36 000 Teilnehmern - die Veranstalter meinen, 50 000 Demonstranten gezählt zu haben. Wie auch immer: aus der ganzen Bundesrepublik sind die Menschen angereist, um in Berlin eindrucksvoll gegen die weitere Nutzung der Atomkraft zu demonstrieren.

UND HIER DAS VIDEO!

Bemerkenswert: neben den Veteranen von einst, die bereits 1979 auf den Treck nach Hannover gegangen waren, beteiligten sich auch viele junge Menschen an dem Protestzug. Jung und alt, bürgerlich und fundamentalistisch - beim Protest gegen die Atomenergie waren sich an diesem Samstag alle einig.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) zieht eine positive Bilanz: "Wir schreiben Geschichte, Anti-Atom-Geschichte! Wer glaubt hat, dass mit dem Thema Energiepolitik und Atom niemand mehr hinter dem Ofen hervorzulocken ist, der wurde heute eines Besseren belehrt." Das politische Konzept, als
außerparlamentarische Kraft im Schulterschluss mit Umweltinitiativen dafür zu sorgen, dass sich die politischen Parteien zum Thema Atomausstieg, zu
Gorleben und für den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien positionieren, sei voll aufgegangen.

"Vielen Menschen wird  klar, die Atomkraft behindert den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Und die Katastrophenmeldungen aus der Asse und
Morsleben graben sich ins Gedächtnis ein, es gibt weltweit kein sicheres Endlager. Die Wahrheit zu Gorleben setzt sich nach 30 Jahren beharrlicher Arbeit
der Umweltbewegung endlich durch, dieser Standort ist geologisch unmöglich und politisch verbrannt. Reaktorrisiko plus Entsorgungslüge gleich Sofortausstieg", bringt es BI-Sprecher Wolfgang Ehmke auf eine kurze Formel.

Es sei zwar klasse, dass sich SPD, Grüne und Linke zum Atomausstieg und Gorleben positionieren. "Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wir messen die Politiker nicht an ihren Wahlversprechen, sondern an ihren Taten. Egal, welche Partei am 27. September die Wahl gewinnt, mit uns als außerparlamentarischer Kraft muss
man rechnen. Wir werden keine faulen Atomkompromisse hinnehmen, wir fordern den sofortigen Rückbau des Bergwerks in Gorleben."

Für SPD, Grüne und Linke war es der Tag, noch einmal ihre Ablehnung der Atomkraft zu bekräftigen. Kanzlerkandidat Steinmeier hatte schon in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass die SPD am Atomausstieg festhalten werde. "Wir brauchen jetzt einen realistischen Fahrplan für den Umstieg auf erneuerbare Energien", erklärte er im Parteiorgan vorwärts.

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Foto: Andreas Conradt/publixviewing

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2009-09-05 ; von Angelika Blank (autor),

treck   politik   ausstieg   endlager_gorleben  

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