Seit mehr als drei Jahren steht die Gebäude des ehemaligen Schlachthofs in Steine leer. Nun hat das Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg eine Verlängerung der bestehenden Betriebserlaubnis abgelehnt. Die Folge: ein Investor müsste das gesamte Genehmigungsverfahren neu starten.
Durch die Entscheidung des Gewerbeaufsichtsamtes in Lüneburg, die Betriebserlaubnis für den Schlachthof in Steine nicht zu verlängern, rückt der Neuaufbau eines Schlachthofes an diesem Standort in weite Ferne. Die Betriebsgenehmigung ist erloschen.
In potenzieller Investor müsste eine Genehmigung für den Betrieb eines Schlachthofes völlig neu beantragen. Zu einem solchen Verfahren gehört neben der Umweltverträglichkeitsprüfung auch ein Öffentlichkeits-Beteiligungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz.
Gegen einen Neustart des Schlachthofs durch einen chinesischen Investor hat es immer wieder Proteste gegeben.
Die Grünen im Landkreis begrüßen das Schlachthof-Aus. „Die Aufrechterhaltung des bestehenden 'Sondergebietes Schlachthof' ist mit der Entscheidung des Gewerbeaufsichtsamtes obsolet und dem ursprünglichen Ortskern in Steine muss nun sein eigentlicher Zweck zurückgegeben werden“, so der stellv. Bürgermeister Henning Schulz von den Wendlandgrünen.
Die Begründung des Gewerbeaufsichtsamtes, dass die veränderten umweltrechtlichen Rahmenbedingungen und die eingerichteten Naturschutzgebiete keine einfache Verlängerung der einstigen Genehmigung erlauben, findet die ungeteilte Zustimmung der Grünen. "Das ist folgerichtig und entspricht Grünen Vorstellungen von Regionalentwicklung, insbesondere im künftigen Gebiet des Weltkulturerbes“, kommentiert Kreisverbandssprecher Michael Schemionek.
Die Kreisgrünen fordern nun den Gemeinderat Luckau auf, für den Ort Steine zukunftsweisende, nachhaltige und regionale Konzepte zu entwickeln, um die positiven
Ideen der verbliebenen Steiner Bevölkerung durch politische Entscheidungen zu unterstützen .
Foto | Dirk Drazewski: Immer wieder gab es in der Vergangenheit Proteste gegen einen Neustart des Schlachthofs - wie hier im Dezember 2019.