Am Freitag hat die Endlagerkommission beschlossen, auch den neuen Arbeitsauftrag der Bundesregierung anzunehmen, auch die Möglichkeiten einer Endlagerung von gemischten Atomabfällen zu prüfen. Gorlebengegner befürchten nun, dass der Salzstock stärker in den Fokus rückt.
Kontrovers war nach Berichten die Diskussion innerhalb der Kommission über die Frage, ob man dem Vorschlag von Bundesministerin Barbara Hendricks folgen solle, auch die Bedingungen für eine Endlagerung von gemischten Abfallsorten an einem Standort zu prüfen. Letztendlich entschied sich die Kommission jedoch, diesen Arbeitsauftrag anzunehmen.
Für die BI ist die Kommission damit eingeknickt. "Das ist absurd. Kurz vor der Abfassung des Schlussberichts drängte das
Bundesumweltministerium der Kommission den völlig neuen Arbeitsauftrag
auf, nach einem Mischlager für alle Arten von Atommüll zu suchen",
konstatiert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
(BI).
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke warnt: "Die Lagerung von mittelaktivem gemeinsam mit hochradioaktivem Abfall wird die Wahl möglicher Standorte
drastisch einschränken, weil eine solche Deponie zumindest deutlich
mehr Volumen haben muss. Wir bezweifeln, dass in so kurzer Zeit eine
Risikoanalyse erarbeitet werden kann, zumal niemand weiß, was in der
Asse II letztlich eingelagert wurde. Für Gorleben jedoch wurde im
Zusammenhang mit der vorläufigen Sicherheitsanalyse Gorleben eine
Mischlagerung erwogen, das macht uns hellhörig."