Übereinstimmend berichten verschiedene Medien, dass der Energiekonzern E.ON eine millionenschwere Schadensersatzklage gegen das Atom-Moratorium eingereicht hat. Dazu gehört auch die Verweigerung, Kosten für andere Zwischenlager als Gorleben zu übernehmen.
Wie zum Beispiel tagesschau.de berichtet, fordert der Energiekonzern E.ON vom Bund 380 Millionen Euro Schadenersatz für das dreimonatige Atom-Moratorium nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Dabei gehe es um entgangene Gewinne wegen der Abschaltung der Kernkraftwerke Unterweser (Niedersachsen) und Isar 1 (Bayern). Nach dem gleichen Bericht habe ein Unternehmenssprecher, die Weigerung, die Kosten für weitere Zwischenlager außer Gorleben zu übernehmen, damit begründet, dass "in Gorleben bereits ein einwandfrei geeignetes Zwischenlager" vorhanden sei.
Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Spätestens mit der Eon-Klage wird deutlich, dass die eigentliche Auseinandersetzung um die Atommüll-Streitfragen nicht in der Kommission stattfindet, sondern an ganz anderen Stellen. Die Bundesregierung hat es versäumt, vor der Entscheidung über das Endlagersuchgesetz Einvernehmen zur Frage der Castor-Lagerung herzustellen. Das fällt ihr jetzt auf die Füße. Den angeblichen Konsens zum Neustart in der Atommüll-Frage erweist sich als Etikettenschwindel.
In der Atommüll-Kommission, in der auch ein E.on-Manager sitzt, gibt es viele salbungsvolle Worte zu gesellschaftlicher Verantwortung. Doch in Wirklichkeit drückt sich die Atomwirtschaft vor dieser Verantwortung, wo sie nur kann. Unsere Befürchtung, dass der im Gesetz und mit der
Kommission beschrittene Weg nicht funktionieren wird, bestätigt sich mit dem Verhalten der Stromkonzerne. Eon hat damit damit quasi den Verhandlungstisch verlassen.“
Jochen Stay will des weiteren vernommen haben, dass RWE und Vattenfall beabsichtigen, sich der Klage anzuschließen.