Auch die Feuerwehr in Lüchow-Dannenberg ist vom demografischen Wandel betroffen: im nächsten Jahrzehnt werden rund ein Drittel der jetzt aktiven Feuerwehrleute den Dienst aus Altersgründen aufgeben müssen - Nachwuchs ist nur spärlich in Sicht. Schon jetzt nimmt sich die Kreisfeuerwehr dieses Problems an.
Die deutschen Feuerwehren werden von Jahr zu Jahr immer öfter zu Hilfe gerufen. Dauer und Intensität der Einsätze nehmen auch in Lüchow-Dannenberg zu. Lange Trockenperioden und sich häufender Starkregen sind nach Aussagen von Fachleuten nur die Vorboten künftiger Entwicklungen. Wie die aktuellen Ereignisse in Osteuropa und Ostdeutschland zeigen, muss mit plötzlich eintretenden Hochwasserereignissen und Waldbränden gerechnet werden - schlimmstenfalls kurz aufeinander folgend. Hiervon wird Lüchow-Dannenberg als waldreicher Landkreis an der Elbe besonders betroffen werden.
Diese Herausforderungen müssen von den Feuerwehren mit immer weniger Aktiven gemeistert werden. Der demografische Wandel und fehlende Arbeitsplätze in der Region tragen erheblich zum Mitgliederschwund bei. Der Kreisfeuerwehrverband (KFV) Lüchow-Dannenberg beschäftigt sich deshalb schon lange mit der Verbesserung der Situation. Er bemüht sich insbesondere um Kinder und Jugendliche, Frauen und Seiteneinsteiger. Deren Mitarbeit kann die Reduzierung des Personalbestandes zwar abmildern, hat aber keinen Einfluss auf die Altersstruktur des Landkreises. Die Überalterung der Einwohner und die Abwanderung aus beruflichen Gründen haben direkte Auswirkung auf die Sicherheit der Bevölkerung.
Der KFV betrachtet in diesem Zusammenhang die Auflösung von Ortswehren als „gefährliche Fehlentwicklung“. Uwe Schulz, Kreisbrandmeister und Vorsitzender des Verbandes, macht dies mit eindrücklichen Worten deutlich: „Als Flächenlandkreis können wir es uns nicht leisten, auf die Präsenz vor Ort zu verzichten. Insbesondere bei Wald- und Flächenbränden sowie Unfällen ist ein schneller Erstangriff durch vor Ort verfügbare Kräfte von entscheidender Bedeutung.“ Schulz fordert, einen Teil der fehlenden Aktiven in Zukunft durch die Verbesserung der technischen Ausstattung zumindest teilweise auszugleichen: „Anders wird zukünftig der Schutz der Menschen nicht mehr zu gewährleisten sein.“
Foto + Text: Johann Fritsch / Nur eine flächendeckende Präsenz der Feuerwehren garantiert schnelle Hilfe
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