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Ermittlungsverfahren gegen Werner Hilse

Im März 2008 meldete die Wittinger Ölmühle Insolvenz an. Nun berichtete die Braunschweiger Zeitung, dass die Staatsanwaltschaft Hildesheim gegen den damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden und heutigen Landvolk-Präsidenten Werner Hilse wegen Insolvenzverschleppung ermittelt.

2003 war die Wittinger Biodiesel Genossenschaft mit hohen Erwartungen gestartet. Doch schon bald konnte - wie die Braunschweiger Zeitung berichtete - der Betrieb nur noch über einen Kredit des damaligen Geschäftsführers Karl Niebuhr am Laufen gehalten werden. Nach dem Zeitungsbericht ist sich Werner Hilse, heute Präsident des Niedersächsischen Landvolks, keiner Schuld bewusst. Er habe bis zuletzt versucht, "das wieder hinzu bekommen". Über 300 Landwirte verloren bei der Insolvenz ihre Genossenschaftsanteile, viele Rechnungen aus Rapslieferungen sind bis heute nicht beglichen.

Für Landvolk-Verbandssprecher Wolfgang Arens ist das alles "nichts Neues". "Die einzig aktuelle Nachricht, die es in dem Zusammenhang gibt, ist, dass die Ölmühle vergangene Woche an den größten Gläubiger verkauft worden ist. Herr Hilse ist von der Staatsanwaltschaft bis heute nicht kontaktiert worden. Herr Hilse hat sich für eine gute Sache zur Verfügung gestellt und sich dann, als es schwierig wurde, monatelang intensiv um eine Rettung bemüht." Für die Landwirte sei die Insolvenz der Ölmühle allerdings "bitter". Offiziell will man beim Landvolk-Verband von einem Ermittlungsverfahren gegen ihren Präsidenten nichts wissen.

"Wir wissen, dass es interessierte Kreise gibt, die derartige Themen gerne nach vorne ziehen", so Arens.

Mit "interessierten Kreisen" meint Arens hauptsächlich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die schon seit Jahren kritisiert, dass Werner Hilse durch seine unzähligen Aufsichtsrats- und Vorstandsposten seiner Aufgabe, die Interessen der angeschlossenen Landwirte zu vertreten, nicht gerecht werden kann.

 

Update: Dieser Artikel wurde am 5.12. 9:00 verändert. Herr Wolfgang Arens vom Bauernverband fühlte sich mit dem Satz: "Als Aufsichtsrats-Vorsitzender hat er sich intensiv bemüht, zu retten, was zu retten war" falsch zitiert. Richtig sei: "Herr Hilse hat sich für eine gute Sache zur Verfügung gestellt und sich dann, als es schwierig wurde, monatelang intensiv um eine Rettung bemüht."

 

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Foto: Werner Hilse (Mi.) mit Minister Ehlen auf den Lüneburger Geschmackstagen 2008 / Nds. Ministerium für Landwirtschaft.

 

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2009-12-04 ; von asb (autor),

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