Erster Fall von Schweinegrippe in Lüchow-Dannenberg

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es den ersten bestätigten Fall der so genannten Schweinegrippe. Bei der erkrankten Person handelt sich um einen 17-jährigen Jungen aus dem Dannenberger Raum, der sich vermutlich während eines Mallorca-Aufenthaltes infiziert hat.

Wegen grippeähnlicher Symptome war er nach seiner Rückkehr in Deutschland zum Arzt gegangen. Das Landesgesundheitsamt hat inzwischen schriftlich bestätigt, dass eine Infektion mit dem neuen Influenza-Virus A/H1N1 vorliegt – es sich also um die so genannte Schweinegrippe handelt.

Nach Auskunft von Amtsarzt Dr. Gerhard Wermes verläuft die Schweinegrippe auch in diesem Fall harmlos, der Jugendlich ist bereits auf dem Weg der Besserung - die kurzfristig über ihn verhängte Quarantäne kann wohl bald aufgehoben werden.  Seine Familie wird ebenfalls medikamentös versorgt. Die Überwachung und Betreuung erfolgt durch das gemeinsame Gesundheitsamt der Landkreise Uelzen und Lüchow-Dannenberg. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht nach Angaben von Amtsarzt Dr. Wermes zurzeit nicht. 
 
Um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten, empfiehlt das Gesundheitsamt die Einhaltung allgemeiner Hygienemaßnahmen wie zum Beispiel das regelmäßige und gründliche Waschen der Hände mit Seife (jedes Mal 20 bis 30 Sekunden, auch zwischen den Fingern) sowie das hygienische Husten. Das heißt, bei Husten muss Abstand zu anderen Personen gehalten werden. Außerdem sollte nicht in die Hand, sondern in ein Einmaltaschentuch oder in die Armbeuge gehustet werden. Darüber hinaus sollten sich Personen, die grippeähnliche Symptome aufweisen – dazu zählt plötzlich auftretendes hohes Fieber (über 38 Grad Celsius), schweres Krankheitsgefühl, Husten oder Gliederschmerzen – mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen, am Besten zunächst telefonisch.     

Beim Robert-Koch-Institut (RKI)sind derzeit 1818 bestätigte Fälle der "neuen Grippe" registriert, davon 422 in Niedersachsen (Stand 22.7.2009). Das RKI geht davon aus, dass mit weiteren Erkrankungen gerechnet werden muss. "Bei einer größeren Verbreitung muss auch hierzulande mit schweren Verläufen gerechnet werden", heisst es auf der Internetseite des Instituts. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unterdessen ihre Einschätzung bekräftigt, dass die weltweite Ausbreitung des Virus nicht zu stoppen ist . Die etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen in Deutschland werden fortgeführt, bei Bedarf intensiviert und an neue Situationen angepasst.

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation gibt es vermutlich keine oder nur eine beschränkte Immunität gegen das neue H1N1-Virus. Bei einer großen Verbreitung könnte auch ein Virus, das bei gesunden Menschen vorwiegend moderate Symptome verursacht, große Auswirkungen auf eine Gesellschaft haben. Das Virus ist gut von Mensch zu Mensch übertragbar. Hinzu kommt, dass Grippeviren ihr Erbgut ständig verändern. Die WHO weist darauf hin, dass das Virus insbesondere in der bevorstehenden Influenzasaison auf der Südhalbkugel Gelegenheit zum Austausch genetischen Materials haben könnte.

Weitere Informationen sind erhältlich im Internet auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, dem Robert Koch Institut sowie dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt.

Bei dringenden Fragen können sich besorgte Bürgerinnen und Bürger unter der Rufnummer 05841/120481 auch direkt an das Gesundheitsamt in Lüchow wenden. 

Grafik: C. S. Goldsmith and A. Balish, CDC

{{tpl:tocbox |style=width:60%;margin:6px; |hd=Mehr zu "Umwelt" |bd={toc |dt=Wiki |groupID=wnet|public=1 |tags=umwelt |max=10 |template=tpl:link-list }
}}




2009-07-22 ; von asb (autor),

schweinegrippe   umwelt   gesundheit  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können