Großalarm für die Südkreis-Feuerwehren gab es am vergangenen Montag. Über 80 Feuerwehrleute übten gemeinsam den Einsatz an einer komplizierten Sachlage: ein brennender Siloturm mit mehreren Vermissten.
Am Montag gegen 18:15 Uhr gab es Großalarm – in einem der Silotürme der Saatbau in Clenze wurde ein Feuer gemeldet, mehrere Personen galten als vermisst. Feuerwehren aus Clenze, Sachau, Gistenbeck und Bergen machten sich auf den Weg, zur Unterstützung kam die Drehleiter aus Lüchow dazu.
Den Einsatzkräften bot sich vor Ort ein schwieriges Bild: im südlichen Siloturm war es zu einer Verpuffung gekommen, wodurch mehrere Schwelbrände ausgelöst worden waren. Das Innere des Turms und des angrenzenden Lagers war vollständig verraucht. Insgesamt sieben Personen wurden in dem Gebäude vermisst. Bereits nach wenigen Minuten machten sich Trupps unter Atemschutz auf den Weg in den Turm, der Auftrag war klar: Menschenrettung!!!
Doch dies gestaltete sich in dem engen und unübersichtlichen Turm, der zudem noch
komplett verraucht war, recht schwierig. Minuten vergingen, bis die erste Person gefunden und gerettet war. Insgesamt sieben Trupps unter Atemschutz waren im Einsatz, zwei Trupps standen immer in Reserve, bereit, sofort einzugreifen, wenn im Inneren des Turms etwas Unvorhergesehenes passieren sollte. Mit mehreren Druckbelüftern wurden das Lager und der Turm rauchfrei gemacht. Nach der erfolgten Menschenrettung konnte die mittlerweile einsatzbereite Drehleiter aus Lüchow den Brand von oben bekämpfen.
Zur Erleichterung Aller handelte es sich bei diesem Szenario lediglich um eine nicht angekündigte Übung, an der über 80 ehrenamtliche Feuerwehrleute aus fünf Feuerwehren teilnahmen. Andreas Arndt, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Clenze zeigte sich bei der anschließenden Manöverkritik sehr zufrieden mit dem Verlauf der Übung. "Gerade die Eintreffzeiten der einzelnen Wehren haben gezeigt, dass man in so einer Einsatzlage schnell eine schlagkräftige Truppe vor Ort haben kann," so Arndt. Nach seiner Auskunft waren alle Wehren deutlich schneller als 10 Minuten am Brandort eingetroffen.
"Auch die Einbindung der Drehleiter in den Übungsablauf sei wichtig gewesen, denn so hätte man feststellen können, dass auch für einen massiven Löschangriff über die Drehleiter die Wasserversorgung rund um diesen Gewerbebetrieb ausreicht. "Für den Ernstfall, der hoffentlich
nie eintritt, sind wir bestens gerüstet," resümierte Arndt nach der Großübung.
Bericht und Fotos: Heiko Bieniußa, Pressereferent Kreisfeuerwehr Lüchow-Dannenberg