Animationsfilm? Und dann auch noch ein japanischer? Geht eigentlich gar nicht. Na, gut, für Kinder, vielleicht. Kleine Kinder. Und es stimmt tatsächlich: „Chihiros Reise ins Zauberland“ ist nichts für Erwachsene – es sei denn für solche, die sich noch das magische Schauen aus Kindertagen bewahrt, keine Angst vor Phantasie haben und bereit sind, auch mal mit offenen Augen zu träumen.
Für die wartet der immerhin über zwei Stunden lange Film, der 2002 in Berlin den „Goldenen Bären“ und ein Jahr später als bester Animationsfilm den „Oscar“ erhielt, mit einem ganzen Sack voller Bezauberung und einem Feuerwerk der Phantasie auf.
Die zehnjährige Chihiro (die Figuren sind übrigens nicht japanisch, sondern als „Langnasen“ gezeichnet) findet es überhaupt nicht komisch, daß ihre Eltern aus Tokio weg und in die Provinz ziehen wollen. Vater und Mutter interessiert das wenig; das Kind muß mit und Punkt.
Während des Umzugs verfährt sich der Vater, durch einen Tunnel geraten sie in eine bedrohliche und gar nicht niedliche Zauberwelt, in der die Eltern sogleich in Schweine verwandelt werden.
Chihiro kommt es nun zu, sie zu retten. Was folgt, sind mitreißende Abenteuer, natürlich auch Freundschaft und ein bißchen Liebe und ein riesiger nicht immer humorfreier Einfallsreichtum des Regisseurs; in einer Szene nimmt er die Begrenztheit von Filmkameras auf die Schippe, indem er ohne Not den Vordergrund unscharf zeichnen läßt.
Am Mittwoch, dem 2. März, um 20 Uhr im Clubkino des Clenzer „Culturladens“.