Keine Erinnerung mehr an die halbe Nacht. Alkohol war nicht der Grund, dass zwei Frauen nach einem Discobesuch in Lüneburg einen Filmriss hatten. Vermutlich hat man ihnen in der Disco KO-Tropfen in den Drink gekippt.
Unabhängig voneinander zeigten zwei junge Frauen am Wochenende bei der Lüneburger Polizei an, dass sie nach einem Discobesuch mit schweren Ausfällen zu kämpfen hatten. Während die eine keine Erinnerung mehr an die Zeit von 0.30 Uhr bis 8.00 Uhr hatte, war die andere überzeugt, dass man ihr KO-Tropfen in den Drink gegeben hatte. Sie wurde aufgrund von Benommenheit und mehrfachem Erbrechen mit einem Rettungswagen ins Klinikum gebracht. Die Polizei schloss die "nicht unerhebliche" Alkoholisierung der 23-Jährigen als Grund für die Symptome aus.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei Lüneburg, Tel.: 04131/8306-2215, entgegen.
Die Polizei warnt: Vorsicht vor KO-Tropfen!
Besondere Vorsicht ist beim Feiern in Bars oder Diskotheken geboten, denn immer häufiger werden Feiernden sogenannte KO-Tropfen ins Glas gemischt. Die Tropfen sind farb- und geruchlos und daher aus dem Getränk nicht herauszuschmecken. Schon zehn bis zwanzig Minuten nach der (unbewussten) Einnahme empfinden Opfer Übelkeit, Schwindel und plötzliche Schläfrigkeit. Sexualtäter nutzen die Schwäche ihrer Opfer, um sie auszurauben oder zu vergewaltigen. Das Opfer wacht später auf und kann sich an nichts erinnern ("Filmriss").
Hat man den Verdacht KO-Tropfen verabreicht bekommen zu haben, sollte man schnellstens einen Arzt bzw. ein Krankenhaus aufsuchen. Die Tropfen können nur wenige Stunden nach dem Konsum im Urin oder im Blut nachgewiesen werden. Jede Anzeige hilft dabei Täter zu ermitteln
und weitere Opfer zu schützen!
Mit den folgenden Tipps können Sie sich vor KO-Tropfen schützen:
- Getränke bei der Bedienung bestellen und nur selbst entgegennehmen
- Von Unbekannten keine offenen Getränke annehmen
- Offene Getränke nicht unbeaufsichtigt lassen
- Wer nach draußen geht, zum Beispiel um zu rauchen, sollte ein angefangenes Getränk lieber austrinken als zurücklassen
- Bei Übelkeit Hilfe beim Personal suchen
- Freundinnen und Freunde achten aufeinander und lassen ihre Getränke nicht aus den Augen
- Freundinnen und Freunde holen im Ernstfall sofort ärztliche Hilfe für das Opfer und verständigen das Personal.
Foto | pixabay.com/Symbolfot: KO-Tropfen snd farb-, geruch- und geschmacklos. Blitzschnell sind sie ins Glas geträufelt - also: Getränke in Discos oder Bars nicht außer Acht lassen.