Ohne Hormone und künstliche Besamung kamen Flecki, Blacky und Berta als Drillingsgeschwister auf die Welt. Nach anfänglichen Sorgen sind die drei schwarz-bunten Kälbchen inzwischen putzmunter.
Flecki, Blacky und Berta sind eine kleine Sensation im Wendland: Die schwarz-bunten Drillingskälbchen sind kerngesund. "Sie sind jetzt sechs Wochen alt und damit übern Berg", freut sich ihr Besitzer, Landwirt Benjamin Bentz aus Groß Sachau bei Clenze. "Noch dazu sind sie auf vollkommen natürliche Art entstanden, ohne Hormonbehandlung", berichtet Bentz. Mit seiner Tochter Emma stattet er den Drillingen den täglichen Besuch in den "Iglus" beim Boxenlaufstall ab. Emma liebt die großäugigen Kälbchen.
Die Wahrscheinlichkeit für eine natürliche Drillingsgeburt liege
bei eins zu einer Million, schätzt Wolfgang Ehrecke von der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen. "Aus Sicht unseres Fachreferenten
für Rinderhaltung ist eine solche Geburt bei Rindern extrem selten. Vor
allem, wenn – wie im Falle des Hofs im Kreis Lüchow-Dannenberg - alle
drei Tiere die Geburt überleben".
Bei einem Bestand von rund 570.000 Milchkühen und etwa 700.000 Geburten pro Jahr in Niedersachsen kommen Drillingsgeburten laut Ehrecke ein bis zwei Mal pro Jahr vor. Anderthalb bis zwei Prozent der Geburten sind Zwillingsgeburten.
"Normalerweise greifen Rinderzüchter auf künstliche Besamung zurück, um für Nachwuchs bei den Kühen zu sorgen", erläutert Bentz, der den Hof gemeinsam mit seinem Bruder und den Eltern betreibt. Nicht so in Groß Sachau in der Clenzer Schweiz: Die Mutterkuh habe sich mit dem Deckbullen auf einer Wiese vergnügt, ein "Natursprung". "Wir haben Geburtshilfe geleistet, das war faszinierend", erinnert sich der 33-jährige.Die Drillinge bleiben jetzt erstmal im Stall. Normalerweise würden die Kälbchen nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und allein in sogenannten Iglus aufgezogen. Die Drillinge aber dürfen zusammen bleiben, erläutert der Landwirt. Demnächst kommen sie dann für ein halbes Jahr auf die Weide, bevor sie in den großen Boxenlaufstall aufgenommen werden. Familie Bentz besitzt 270 Hochleistungs-Milchkühe. "Wir halten die Tiere artgerecht", betont Bentz: In dem großen Stall hätten die Schwarzbunten immer Frischluft und Schatten, könnten sich frei bewegen, den Rücken bürsten lassen und auch mal Sonne tanken.
Eine "Sonderrolle" im Stall nimmt Paula, das Braunvieh aus Baden-Württemberg, ein: "Die ist so gutmütig", sagt Bentz, dass auch die Schulkinder, die regelmäßig aus dem nahen Clenze vorbeikommen, auf ihr reiten dürften.
Foto / Björn Vogt: Milchbauer Benjamin Bentz aus dem wendländischen Groß Sachau bei Clenze und seine 14 Monate alte Tochter Emma sind total begeistert von den schwarz-bunten Drillingskälbchen Flecki, Blacky und Berta.