Jetzt fliegen sie wieder – die heimlichen Jäger der Nacht. An Teichen, Hecken und Gehölzen oder in reich strukturierten Gärten kann man Fledermäuse in der Dämmerung beobachten. Zwergfledermäuse, Große Abendsegler, Wasserfledermäuse oder die seltenen Mopsfledermäuse wurden an verschiedenen Orten des Wendlandes gesichtet. Aber wo haben sie ihre Wohnquartiere?
Viele Hausbesitzer wissen gar nicht, dass sie die harmlosen Untermieter beherbergen; denn man kann sie in den seltensten Fällen sehen. Meistens machen sich die Fledermäuse durch Haufen von länglichen Kotpillen bemerkbar, die Mäusedreck ähneln, aber an der bröckeligen Konsistenz und den Anteilen von Insektenresten gut von Mäusekot zu unterscheiden sind.
Da es für einen erfolgreichen Fledermausschutz unerlässlich ist, die Quartiere zu kennen, findet in diesem Sommer wieder eine Fledermauszählung unter Leitung des Fledermausbetreuers, Frank Manthey, statt.
Bestimmt gibt es noch das eine oder andere Fledermausquartier auf Dachböden, hinter einer Wandverkleidung, unter einem Flachdach, in Mauerspalten oder hinter Fensterläden, von denen die Hausbewohner wissen. Informationen darüber sind sehr wichtig. Wenn Sie ein Fledermausquartier kennen, werden sie gebeten, dies der Fledermauskoordinationsstelle der Karl Kaus Stiftung zu melden (Telefon: 05848-981 540 oder Mail: projektbuero@karl-kaus-stiftung.de). Der Fledermausbeauftragte, Frank Manthey, der mit der Koordinationsstelle zusammenarbeitet, wird sich dann bei Ihnen zurückmelden.
Alle Fledermäuse sind hierzulande gefährdet und stehen auf der „Roten Liste der bedrohten Tierarten“. Sie verlieren durch Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden viele Quartiere und manche Jagdlebensräume durch Intensivierung in der Landwirtschaft.
Kein Quartierbesitzer muss übrigens befürchten, durch die Meldung mit besonderen Auflagen oder aufwändigen Schutzmaßnahmen belegt zu werden: Fledermäuse sind am besten geschützt, wenn ihre Quartiere ungestört und unverändert bleiben! Stehen in Nähe eines Fledermausquartiers Modernisierungsarbeiten an, dann kann der Fledermausbetreuer die Hausbesitzer auch beraten.
Foto: Graues Langohr / wikimedia / Jasja Dekker