Es braucht nur eine Auswahl der Meldungen der vergangenen Wochen, um zu erkennen, dass in Europa der Umgang mit Flüchtlingen kurz vor dem Kollaps steht.

• Im sächsischen Heidenau protestiert ein rechter Mob vor einer Asylunterkunft.
  
• Tausende Flüchtlinge drängen sich am Budapester Bahnhof und warten darauf, einen Zug gen Nordwesten besteigen zu dürfen
• Währenddessen wird in Ungarn der Zaun an der mazedonischen Grenze weiter dicht gemacht
  
• In Deutschland sinkt die Außentemperatur nachts auf 9 Grad
• Täglich werden hunderte Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Fast wöchentlich kommt es trotzdem zu Katastrophen, bei denen viele Flüchtlinge sterben
  
• In Österreich wird ein LKW entdeckt, in dem 71 tote Flüchtlinge liegen - offenbar wegen Luftmangels erstickt.
  
• In Wien wird ein Klein-LKW gestoppt, in dem sich 24 Flüchtlinge finden. Fenster und Türen sind luftdicht verklebt, die Türen von außen verschlossen und von innen nicht zu öffnen.
  
• In München schließen sich Flüchtlingsinitiativen zusammen, um die Hilfe für die Ankommenden aus Ungarn optimal koordinieren zu können
  
• Die Brandstifter, die in Salzhemmendorf einen Molotow-Cocktail in eine von einer Asylbewerberin bewohnte Wohnung warfen, legen Geständnisse ab
  
• Weissenau/Baden-Württemburg: Unbekannte zünden geplante Flüchtlingsunterkunft an
• Bochum: Unbekannte zünden geplante Flüchtlingsunterkunft an
  
• Innenminister de Maiziére will eine Grundgesetzänderung, um "Flüchtlingen besser und schneller helfen zu können."
• Nachdem die ungarische Regierung Tausende Flüchtlinge tagelang im Freien warten ließ, erlaubte sie das Besteigen eines Zuges - nur um diesen Zug nach kurzer Fahrt zu stoppen und alle mitfahrenden Flüchtlinge unter Polizeigewalt zum Besteigen von Bussen zu nötigen, die sie dann in ein nahe gelegenes Aufnahmelager bringen. Journalisten werden von Polizisten aus dem Bahnhof geprügelt
  
• EU-Abgeordnete erklären das Scheitern der Dublin-III-Verträge.
  
• Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban ruft den "Masseneinwanderungsnotstand" aus und redet von Kriegsfall, denn "Masseneinwanderer greifen Ungarn an" (Zitat Orban)
  
• Nauen: Unbekannte zünden geplante Flüchtlingsunterkunft an
• Bulgarien, Spanien und Griechenland ziehen Zäune hoch; die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta sind schon seit Jahren von Hightech-Zäunen umgeben.
  
• Großbritannien hat bisher 218 Syrer aufgenommen
• Das Foto eines toten Kindes an der türkischen Küste geht um die Welt. Es ist offensichtlich ertrunken und an Land gespült worden.  
• Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge meldet: "Im Jahr 2015 sind bisher 195 723 Asyl-Erstanträge entgegen genommen worden." Nicht eingerechnet sind hier die Flüchtlinge, die noch in Notunterkünften auf ihre Registrierung als Asylsuchende warten.
  
• EU-Kommissionspräsident Juncker will, dass 120 000 Flüchtlinge auf europäische Länder verteilt werden.
  
• Das europäische Parlament streitet über den Umgang mit der Flüchtlingskrise - bisher ohne Ergebnis.
  

Foto: "Gebt alle und gebt reichlich" - 1919, ein Jahr nach dem Ende des ersten Weltkriegs, rief die "Flüchtlingsfürsorge des Bundes der Deutschen Grenzmarken-Schutzverbände" zur Hilfe für deutsche Flüchtlinge aus den Ostgebieten auf. Quelle: Imperial War Museum photograph Art.IWM PST 7878