Frauentag: Ausstellungseröffnung "Ni Una Mas"

Wenn drei Frauen zusammensitzen, dann ist immer eine darunter, die entweder selbst Gewalt erlebt hat oder eine kennt, die Gewalt erfahren hat. "Ni Una Mas" (Nicht eine Einzige mehr) ist das Motto einer Ausstellung, die am Frauentag, dem 8. März im Kreishaus eröffnet wird.

Nach wie vor werden das Ausmaß und die Folgen von sexualisierter Gewalt in großen Teilen unserer Gesellschaft ignoriert, negiert und verharmlost. Eine Ausstellung des Autonomen Frauen- und Kinderhauses, die am Freitag, den 8. März 2013 um 16 Uhr im Lüchower Kreishaus eröffnet wird, thematisiert sexualisierte Gewalt, Vergewaltigung und Tötung von Mädchen und Frauen in Kriegen, bewaffneten Konflikten, Krisengebieten, aber auch in scheinbar befriedeten Gesellschaftssystemen in diesem und im letzten Jahrhundert.

Im Mittelpunkt der Ausstellung, die bis zum 22. März 2013 zu sehen ist, stehen lilafarbene "bekleidete" Kreuze, die den Gewalthandlungen gegen Mädchen und Frauen ein Gesicht geben. Die Ausstellung informiert außerdem über verschiedene Frauenfriedensinitiativen und insbesondere über die Arbeit von Medica Mondiale. Der Ausstellungstitel "Ni una mas", zu deutsch: "keine weitere mehr", geht zurück auf den Namen einer Initiative, die ein Ende der Mordserie an jungen Frauen in Juarez/ Mexiko fordert. Diese begann 1993, bis heute sind ihr rund 1000 junge Frauen ("The Daughters Of Juarez") zum Opfer gefallen.

Zur Eröffnung der Ausstellung richtet Soziologin Ulrike Grund in einem kleinen Vortrag den Blick auf die deutsche Geschichte. Sie fragt nach den verschiedenen Formen sexualisierter Kriegsgewalt während des NS-Regimes und des zweiten Weltkriegs: Welche Auswirkungen haben die damals erlittenen Traumata von damals bis heute? Was bedeuten sie für diese Generation und für die folgenden? Fünf Trommlerinnen begleiten die Eröffnung.

Gegen 17 Uhr findet zudem die Mitte Februar gestartete weltweite Aktion "One Billion Rising" eine Fortsetzung. Britta Kasokat und Ruth Schuster, die hiesigen Initiatorinnen von One Billion Rising, rufen zum gemeinsamen Tanzen gegen Gewalt und für Gleichberechtigung auf.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten der Samtgemeinde Lüchow (Wendland) sowie des Landkreises Lüchow-Dannenberg statt und ist Teil der Reihe "KuK 2013 - Kunst und Kultur im Kreishaus".

Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Für Gruppen öffnet das Kreishaus darüber hinaus nach Vereinbarung.