Friedrich Niehörster geht in den Ruhestand

Sollte es jemals wieder einen Castortransport geben, der nach Gorleben rollt, wird ihn Friedrich Niehörster nicht mehr leiten. Er wurde am Mittwoch von Innenminister Boris Pistorius in den Ruhestand verabschiedet. Ab 1. April ist dann der ehemalige Verfassungsschutz-Vizepräsident Robert Kruse Leiter der Polizeidirektion.

Im Rahmen eines Festaktes verabschiedete Innenminister Boris Pistorius am Mittwoch den noch bis Monatsende amtierenden Polizeipräsidenten Friedrich Niehörster mit Wirkung zum 31.03.2015 in den Ruhestand. Gleichzeitig ernannte er mit Wirkung zum 01.04.2015
den jetzigen Präsidenten der Polizeidirektion Göttingen, Robert Kruse, zum neuen Präsidenten der Polizeidirektion Lüneburg.

Niehörster war in seiner Amtszeit von 2005 bis 2011 unter anderem für die Durchführung der Castortransporte verantwortlich. Nach Pistorius Ansicht sei es ihm dabei gelungen, "die Castor-Transporte friedlicher zu machen, und die Belange der im Einsatzraum wohnenden Menschen verstärkt zu berücksichtigen". Die Zahl der Straftaten habe 2002 noch bei deutlich über 1000, und 2011 "nur noch" bei 269 gelegen, so Pistorius weiter, "obwohl die eingesetzten Polizeiführer Teile der Protestszene als 'eventorientiert und zunehmend gewaltbereit' einstuften.

Niehörster war außerdem Gesamtverantwortlicher bei den Elbe-Hochwasser-Einsätzen 2006, 2011 und 2013.

Robert Kruse, der ab 1. April die Nachfolge von Friedrich Niehörster antritt, begann seine Karriere 1977 als Auszubildender beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden. Mit Lüneburg machte Kruse bereits 1987 Erfahrungen, als er zunächst bei der Bezirksregierung arbeitete, um dann als Leiter der Kriminalpolizeiinspektion weitere Erfahrungen mit der Region zu sammeln. Nach Jahren beim Landeskriminalamt (2002 - 2005) und dem Innenministerium (2005 - 2008) war Kruse von 2008 bis 2010 Verfassungsschutz-Vizepräsident. Die letzten fünf Jahre leitete er als Polizeipräsident die Polizeidirektion Göttingen.  

Foto / Polizei Lüneburg: Wechsel an der Spitzer: Friedrich Niehörster (li.) geht - Robert Kruse (re.) kommt.