Thema: frühling

Frühlingszeit - Balzzeit

Dieser Tage ist Frühlingsanfang! Mit steigenden Temperaturen wächst auch im Tierreich die Freude am sinnlichen Tun. Das Balzverhalten der heimischen Vögel ist jetzt überall zu beobachten.

"Eine Vogel-Hochzeit hat durchaus komische Aspekte", sagt Dr. Dieter Martin, Leiter der Forschungsstation der Deutschen Wildtier Stiftung. "Dabei zeigen die Männchen immer ein typisches Angeberverhalten."

Herr Spatz wirbt mit monotonem Schilpen und dem so genannten Spatzen-Tanz um das Weibchen. "Dabei plustert er sein Gefieder auf und zeigt demonstrativ seinen schwarzen Kehlfleck", erläutert Dr. Martin. "Je größer der Fleck, umso größer sind seine Chancen bei den Spatzenfrauen". Zusätzlich stellt der Spatz die Schwanzfedern wie einen Fächer auf und wedelt mit den Flügeln. Dann hüpft er in steifen Verbeugungen um die Angebetete herum, um sie anschließend mit vor Erregung vibrierenden Flügeln zur Kopulation aufzufordern. "Entscheiden für die Partnerwahl ist jedoch der Nistplatz", ergänzt der Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Wer das schönste Haus besitzt, hat auch die größten Chancen!"

Das perfekte Spatzen-Haus

12 x 12 cm Zentimeter Grundfläche mit einer Höhe von rund 20 cm sollten es schon haben, das neue Spatzen-Haus - gebaut am besten aus 2 cm dicken, ungehobelten Holzbrettern. Damit Katzen und Marder nicht mit der Tatze an die Brut gelangen, sollte sich die Lochunterkante bei einem Höhlenbrüterkasten mindestens 17 Zentimeter über dem Kastenboden befinden.

Verschraubt und nicht genagelt hat den Vorteil, dass das Vogelhaus im Herbst einfacher zu kontrollieren und zu reinigen ist. In den Boden gehören einige etwa fünf Millimieter große Löcher zur Belüftung und Entfeuchtung.

Auf Holzschutzmittel solllte man bei einem Vogelhaus tunlichst verzichten, um die Tiere nicht zu gefährden. Zum Schutz vor Feuchtigkeit und Pilzen können die Außenwände mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben gestrichen werden.

Aufgehängt werden sollten die Nistkästen in zwei bis drei Metern Höhe, wobei das Einflugloch nicht zur Wetterseite zeigen sollte. Auch sollte das Vogelhaus nicht in der prallen Sonne hängen. Eine Anbringung an der Ost- oder Südostseite ist also ideal.

Ausführliche Bauanleitungen für Nistkästen gibt es zum Beispiel beim NABU oder der Deutschen Wildtierstiftung.

Viel Arbeit für die männlichen Vögel

Bei vielen Arten haben die Männchen besonders viel zu tun, wenn die Frühlingsgefühle erwachen: Rotkehlchen zum Beispiel füttern das Weibchen während der Balz. Sie zittern mit den Flügeln und fordern in vorgeneigter Haltung zur Kopulation auf. Stare sträuben ihre Kehlfedern und rudern heftig mit den Flügeln, während sie ihr Balzlied singen. Die Männchen tragen Halme und Blüten ins Nist. Amseln umkreisen die Auserwählte mit erhobenem Kopf. Die Schwanzfedern werden aufgefächert, die Flügel rhythmisch gehoben und gesenkt. Ihr melodisch flötendes Amsellied begeistert nicht nur Vogel-Frauen. Meisen zeigen ihre Brust und schaukeln angeberisch hin und her. Dann stellt der Meisen-Mann die Schwanzfedern auf und trippelt laut singend, bis das Weibchen um Futter bettelt und damit signalisiert: "Mach mir ein Ei...!"

Foto: Daniel Bastaja /Rotkehlchen im Balzkleid

 

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2010-03-20 ; von Angelika Blank (autor),

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