Tagsüber Therapie, aber abends, des Nachts und am Wochenende zu Hause sein: Diese Möglichkeit soll Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen künftig in Dannenberg geboten werden. Die Psychiatrische Klinik Uelzen GmbH will in der Jeetzelstadt am Querdeich eine 12 Patientenplätze umfassende Tagesklinik bauen.
Rückblende: Schon im Juni 2005 hatte der ärztliche Leiter der Uelzener Klinik, Dr. Klaus Heese, bei der Eröffnung einer Beratungsstelle des Vereins „Die Brücke“ in Dannenberg erwähnt, dass über so etwas wie eine Lüchow-Dannenberger „Zweigstelle“ der Klinik nachgedacht werde. Der Verein „Die Brücke“ ist alleiniger Gesellschafter der Psychiatrischen Klinik GmbH, die 2007 von ihrem vieljährigen Sitz in Häcklingen nach Uelzen umgezogen war. Bei jener Veranstaltung im Sommer 2005 hatte Baudirektor Jürgen Weinhold als Repräsentant des Landkreises betont, wie wichtig die Präsenz psychiatrischer Beratung im Kreisgebiet sei, denn: „Es ist erschreckend, wie hoch die Zahl behandlungsbedürftiger psychisch kranker Menschen in Lüchow-Dannenberg ist“, sagte Weinhold seinerzeit.
Zwischen DRK-Altenheim und Lindenweg
Dem Wunsch nach mehr psychiatrischer Versorgung im hiesigen Kreisgebiet will die Klinik GmbH nun mit dem Dannenberger Projekt entsprechen. Erste Weichen für das Vorhaben hat jüngst der Rat der Stadt gestellt, indem er den Bebauungsplan für das Gebiet Querdeich so änderte, dass die Klinik dort errichtet werden kann. Ihren Platz wird sie auf dem jetzt noch stark bewachsenen Areal zwischen dem – derzeit im Bau befindlichen – DRK-Altenheim „Jeetzelgarten“ und dem Lindenweg finden.
Mit dem Bau beginnen möchte die Psychiatrische Klinik GmbH in der zweiten Hälfte des Jahres 2010. Man rechne mit ungefähr einem Jahr Bauzeit, erklärte der Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft, Kurt Spannig, auf Anfrage. Kosten werde das Projekt ungefähr 2 Millionen Euro, vom Land Niedersachsen werden rund 1,5 Millionen Euro Fördermittel erwartet.
Das Angebot der Tagesklinik wendet sich – vereinfacht zusammengefasst - an erwachsene Patientinnen und Patienten, die an Depressionen, Angst oder Persönlichkeitsstörungen leiden.
Mit zur Tagesklinik gehört eine Institutsambulanz: Sie dient unter anderem der Nachbetreuung von Lüchow-Dannenberger Patienten, die in der psychiatrischen Klinik in Uelzen stationär behandelt worden sind.
Neben der Tagesklinik plant die GmbH am Dannenberger Querdeich Räumlichkeiten für eine Tagesstätte, eine ergotherapeutische Praxis sowie Büros für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die so genannte „aufsuchende Hilfe“ leisten: Sie besuchen psychisch leidende Menschen in deren Wohnungen, beraten sie und stehen ihnen bei der Bewältigung so manchen Problems zur Seite. Für Tagesstätte, Ergo-Praxis und Büros sind – über die 2 Mio. Eure für die Tagesklinik hinaus - weitere Investitionskosten notwendig. Mehrere hunderttausend Euro, schätzt Geschäftsführer Spannig. Genaues lasse sich zurzeit nicht sagen, weil der Raumbedarf noch nicht fest steht.
Auch neue Arbeitsplätze bringt das Projekt der Psychiatrische Klinik Uelzen GmbH nach Dannenberg. Wie viele, das ist noch offen sagen, so der Geschäftsführer, aber zu rechnen sei mit bis zu 15 Stellen.
Foto: Bauplatz am Querdeich / Hagen Jung