Gefährlicher Fund: Panzergranate auf dem Dachboden

Aufräumen kann richtig gefährlich sein. Nur per Zufall entgingen zwei Bewohner eines Hauses in Vietze einer Katastrophe: beim Entrümpeln des Dachbodens hatten sie eine Panzergranate auf dem Dachboden gefunden.

Wer ahnt schon, dass das seltsame Eisenteil auf dem Dachboden das ganze Haus in die Luft sprengen könnte? Als die Bewohnerin eines Hauses in Vietze auf ihrem Dachboden eine rund 40 cm große Metallhülse fand, kam ihr die Sache schon komisch vor. Sie trug die auf einem Balken stehende "Röhre" vorsichtig nach unten, wo ihr Ehemann beim Anblick des Objekts recht nervös wurde.

Beide ahnten schon, dass sie da einen gefährlichen Fund gemacht hatten. Was sich dann auch bestätigte. Schon der Ortspolizist erkannte das Eisenteil als Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Experten des Kampfmittelräumdienstes, der einige Tage später zur Sichtung und Abholung kam,  brachte dann die schockierende Gewissheit: das "Eisenteil" war eine immer noch scharfe 3,7 cm Panzergranate mit Sprengkopf aus dem zweiten Weltkrieg. Wäre sie losgegangen, hätte sie am Haus massiven Schaden angerichtet - und wohl auch die Leben des Ehepaares beendet.

Vorsichtig wurde das gefährliche Überbleibsel des zweiten Weltkriegs von den Fachleuten eingepackt, mitgenommen und fachgerecht entsorgt.

Hintergrund:

Zum Ende des zweiten Weltkrieg kam es am Höhbeck vor allem im April 1945 noch zu massiven Kämpfen zwischen deutschen Truppen und einmarschierenden amerikanischen Soldaten. Nachdem die GIs sich durchgesetzt hatten, besetzten sie für einige Wochen zahlreiche Häuser am Höhbeck. In dem Haus in Vietze, wo jetzt die Panzergranate gefunden wurde, war zu der Zeit ein Casion für die amerikanischen Offiziere eingerichtet. Diese hatten vermutlich auf dem Dachboden ein Munitionslager eingerichtet. Warum über 70 Jahre lang niemand der bisherigen Eigentümer die gefährliche Granate entdeckt hatte, bleibt unklar.

Foto | wikimedia.org : M3-Panzer während in einer Militärschau in der Schweiz: In einem derartigen Leichtpanzer M3 wurde die in Vietze gefundene Panzergranate vermutlich eingesetzt.