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Geflügelpest: Land untersucht Kuhmilch auf Viren

Kürzlich wurden in der Grafschaft Bentheim rund 90 000 Legehennen getötet, weil sie mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert waren. In den USA wurden erstmals Vogelgrippe bei Milchkühen festgestellt. Das Ministerium hat deshalb seine Kontrollen auf Tankmilch ausgedehnt. 

Fachleute sind besorgt: Nicht nur der Virologe Christian Drosten warnt davor, dass durch den Vogelgrippe-Virus H5N1 eine neue Pandemie aufkommen könnte. Denn in den USA wurde das Virus in mehreren Betrieben bei Milchkühen festgestellt. „So etwas hat es vorher noch nicht gegeben, solche extrem großen Ausbrüche bei Kühen", äußerte sich Drosten kürzlich besorgt im RND-Interview.  "A lle Fachleute sind besorgt. Man weiß nicht so recht, wie das jetzt weitergeht, weil man auch keine sehr gute Dateneinsicht hat“.

In Niedersachsen will das Ministerium für Landwirtschaft, "dass die vermehrten Fälle bei Säugetieren sehr aufmerksam beobachtet werden müssen". Seit dem Jahr 2023 werden in einem Monitoring wild lebende Prädatoren wie zum Beispiel Füchse, Waschbären und Marder auf Influenzaviren untersucht. Bisher wurden insgesamt 157 Untersuchungen durchgeführt, so das Ministerium. Bei sechs Füchsen wurde im vergangenen Jahr eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus nachgewiesen.

"Das hochpathogene aviäre Influenzavirus vom Subtyp H5 zirkuliert inzwischen ganzjährig im Wildvogelbestand und verursacht bei Geflügel die sogenannte Vogelgrippe (Geflügelpest). Weltweit wurde das hochpathogene aviäre Influenzavirus zudem mehrfach bei wildlebenden Säugetieren nachgewiesen", heißt es in einer Ministeriums-Mitteilung. "Die vermehrten Nachweise auch bei Säugetieren könnten darauf hindeuten, dass sich das Virus besser an Säugetiere anpasst. In den Vereinigten Staaten wurde eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus außerdem erstmals bei Milchkühen festgestellt, einen Impfstoff gibt es derzeit nicht". 

Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat bisher Tankmilchproben aus 168 Milchviehhaltungen auf aviäres Influenzavirus untersucht. Dabei wurde das Virus nicht nachgewiesen. Derzeit laufen Untersuchungen von Tankmilchproben aus weiteren rund 100 Betrieben.

Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte appelliert an Geflügelbetriebe, Biosicherheitsmaßnahmen streng einzuhalten.  In diesem Jahr gab es bereits in mehreren niedersächsischen Betrieben Ausbrüche von Geflügelpest: Anfang der Woche in der Grafschaft Bentheim - dort waren rund 90 000 Legehennen betroffen. Im Januar war die anzeigepflichtige Seuche in einer Putenhaltung im Landkreis Emsland und in einer Legehennen-Freilandhaltung im Landkreis Northeim festgestellt worden. Im Jahr 2023 waren insgesamt 17 Betriebe mit rund 220.700 Tieren betroffen.  

Tierhalterinnen und Tierhalter, die Auffälligkeiten - etwa eine verminderte Futter- und Wasseraufnahme der Tiere, vermehrte Todesfälle im Tierbestand oder andere klinische Symptome - bemerken, sollten sich umgehend beim zuständigen Veterinäramt melden.

Foto | Gemeinfrei | Content-Providers: Centers for Disease Control and Prevention , Fotografin Cynthia Goldsmith - Kolorierte Transmissions-Elektronenmikroskopaufnahme von Aviären Influenza-A-H5N1-Viren (in Gold sichtbar), die in MDCK-Zellen gezüchtet wurden (in Grün sichtbar).




2024-07-03 ; von asb/pm (text),
in 30169 Hannover, Deutschland

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