In den nächsten Tagen werden die Eigentümer von rund 250 Flächen längs der Elbe wieder einmal Post von der Kreisverwaltung bekommen: Umweltminister Sander hat am Donnerstag grünes Licht für Rückschnittmaßnahmen in der Elbtalaue gegeben. Nun werden die Eigentümer aufgefordert, den Wasserlauf störende Gehölze zurück zu schneiden.
"Ziel ist es, mit den Rückschnitt-Maßnahmen den Hochwasserschutz an der Elbe weiter zu verbessern", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander. "In der Vergangenheit ist immer wieder festgestellt worden, dass durch verstärkten Gehölzaufwuchs das Abflussprofil der Elbe gestört wurde. Dies behindert den Hochwasserabfluss, höhere Wasserstände sind die Folge. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken ist es notwendig, dass die Unterhaltungspflichtigen die störenden Gehölze entsprechend zurückschneiden. Dazu habe ich heute grünes Licht gegeben."
Wie Lüchow-Dannenbergs Fachdienstleiter Ernst-August Schulz mitteilte, sind es rund 250 Flächen zwischen Schnackenburg und Neu Darchau, die betroffen sind. „Es ist aber darauf hinweisen, dass es nicht um Gehölzbeseitigung geht, also das vollständige Rodung von Bäumen und Büschen, sondern lediglich um notwendige Rückschnittarbeiten,“ so Ernst-August Schulz. „Das umfasst das Schneiden einzelner Äste ebenso wie das Beschneiden groß gewachsener Baumkronen. Bei den jetzt anstehenden Arbeiten ist keine einzige Komplettrodung vorgesehen.“
In seiner Pressemitteilung hatte Minister Sander versichert, dass „Alle Maßnahmen vor der Durchführung von den Landkreisen mit der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue abgestimmt“ werden. Ausserdem betonte der Minister, dass „die geltenden rechtlichen Grundlagen aus Naturschutz- und Wasserrecht dabei selbstverständlich beachtet" werden.
Naturschützer bleiben vorerst skeptisch: Naturlich muss sich Minister Sander an FFH-Richtlinien und andere Schutzbestimmungen halten“, so Heide Filoda, Vorstand der BUND Kreisgruppe Lüchow-Dannenberg in einer ersten Stellungnahme. „Doch zunächst müssen wir einmal prüfen, welche Maßnahmen jetzt genau vorgesehen sind. Vorher können wir uns nicht äußern.“
Der BUND, aber auch andere Umweltgruppen kritisieren die Abholzungsmaßnahmen in der Elbtalaue schon lange. Sie sind – anders als die zuständigen Behörden – nicht der Meinung, dass der Bewuchs auf den Elbwiesen sich störend auf den Ablauf des Wassers auswirkt.
Foto: Elbtalaue im Winter / Angelika Blank
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