In ihrem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht zur Umgebungsüberwachung des Zwischenlagers in Gorleben geht die GNS weiterhin davon aus, dass von den dort abgestellten Castorbehältern keine radiologischen Auswirkungen auf die Umgebung ausgehen.
Nach dem GNS-Bericht liegt die Strahlung am Zaun des Zwischenlagers in Gorleben " weiterhin deutlich unterhalb des Genehmigungswertes von 0,3 Millisievert (mSv) pro Jahr." Für das Jahr 2014 sei für die Dosis am Zaun an der Stelle mit der höchsten Strahlung aus dem Zwischenlager ein Jahreswert von 0,15 mSv ermittelt worden, so die GNS.
Der entsprechende Vorjahreswert betrug 0,17 mSv. "Die Werte können sich von Jahr zu Jahr unterscheiden, da die Radioaktivität der eingelagerten Behälter jährlich um ca. 3 % abklingt und die Messergebnisse aufgrund ihrer sehr geringen Größe mit Unsicherheiten behaftet sind," so die GNS weiter.
Diese Zahlen sind dem Jahresbericht der permanenten Umgebungsüberwachung des GNS Werkes Gorleben zu entnehmen, der am Dienstag vorgestellt und dem Niedersächsischen Umweltministerium als Aufsichtsbehörde übergeben wurde. Der ganze Bericht ist hier! nachzulesen. Weitere Berichte der Jahre 1983 bis 2013 können auf den Seiten der GNS heruntergeladen werden.
BI: Werte werden nicht gemessen, sondern berechnet
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI) verweist darauf, dass es sich dabei um keinen Mess- sondern um einen Rechenwert handelt. Seit Monaten wartet die Fachgruppe Radioaktivität der BI darauf, dass seitens des niedersächsischen Umweltministeriums Unterlagen bereit gestellt werden, um Messungen und Berechnungen nachvollziehen zu können.
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke:" Leider wurden uns diese Berichte nicht zur Verfügung gestellt, wir haben deshalb einen kostenpflichtigen Antrag auf Einsicht in die Berichte auf der Basis des Umweltinformationsgesetzes gestellt."
Die GNS-Aussage, dass der Betrieb des Zwischenlagers keine radiologischen Auswirkungen auf die Umgebung habe, will die BI ebenfalls nicht stehen lassen. Die BI verweist in diesem Zusammenhang auf die Debatte um die biologische Wirkung der Niedrigstrahlung – Stichwort "verlorene Mädchen" – wie auch den radioaktiv aufgeladenen Staub, der aus der Castor-Halle entweicht. Ehmke: "Zum Glück hat der Atomausschuss des Kreistages sich dieser Fragen angenommen."
Foto / Andreas Conradt ... publixviewing: Mehrere Sensoren für die permanente Überwachung der vom Zwischenlager ausgehenden Strahlung.